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IAEA: Iran könnte in wenigen Wochen Material für Atombombe haben


"Das wird passieren"
IAEA: Iran könnte in wenigen Wochen Material für Atombombe haben

Von dpa
Aktualisiert am 06.06.2022Lesedauer: 1 Min.
Rafael Grossi, IAEA-Chef: Die Frage sei nicht mehr, ob der Iran genug Material beisammen habe, sondern wann.Vergrößern des Bildes
Rafael Grossi, IAEA-Chef: Die Frage sei nicht mehr, ob der Iran genug Material beisammen habe, sondern wann. (Quelle: Leonhard Foeger/Reuters-bilder)

Der Iran steht für sein Atomprogramm in der Kritik. Nun warnt die Internationale Atomenergiebehörde davor, dass das Land bald genug Material für eine Atombombe habe – und fordert Antworten auf drängende Fragen.

Der Iran könnte aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde schon in einigen Wochen genug Ausgangsmaterial für eine Atomwaffe produziert haben. Die Frage ist laut IAEA-Chef Rafael Grossie nicht mehr, ob, sondern wann das der Fall ist. "Das wird passieren", sagte er am Montag in Wien bei einer Pressekonferenz. Grossi betonte aber auch, dass es noch weitere Zeit benötigen würde, um aus dem Uran eine Nuklearwaffe herzustellen.

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Vor einer Woche hatte Grossi den IAEA-Mitgliedstaaten einen nicht-öffentlichen Bericht vorgelegt, wonach die Islamische Republik rund 43 Kilogramm Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert hat. Laut einem hochrangigen Diplomaten würden rund 50 Kilogramm für einen Atomsprengkopf genügen, falls das Material noch etwas höher auf 90 Prozent angereichert würde.

Hochangereichertes Uran: Als hochangereichertes Uran (engl. "highly enriched uranium" oder kurz "HEU") wird Uran mit einem U-Gehalt von 20 Prozent oder mehr bezeichnet. Für Kernwaffen ist eine sehr hohe Anreicherung erforderlich, typischerweise mindestens 85 Prozent.

IAEA verlangt Antworten von Teheran

Der Gouverneursrat der IAEA, der diese Woche in Wien tagt, wird sich nicht nur mit diesem Thema befassen, sondern auch mit der Weigerung Teherans, offene Fragen zu geheimen Nuklearaktivitäten in der Vergangenheit zu klären. Unter anderem fordert die IAEA Antworten zu technischen Vorrichtungen, "die für nicht-friedliche Zwecke relevant sind", sagte Grossi am Montag.

Die Uran-Anreicherung und die mangelnde Kooperation Teherans belasten den festgefahrenen diplomatischen Prozess zur Rettung des Atompaktes mit dem Iran aus dem Jahr 2015 zusätzlich. Die neuerliche Beschränkung des iranischen Atomprogramms ist fast ausverhandelt, doch Washington und Teheran sind noch uneins über die Aufhebung von US-Sanktionen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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