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Wegen Spionage: Russischer Forscher angeklagt – Doktorand in Augsburg


Doktorand in Augsburg
Spionage: Bundesanwaltschaft klagt russischen Forscher an

Von afp, t-online
Aktualisiert am 27.01.2022Lesedauer: 1 Min.
Start einer Ariane-Rakete (Symbolbild): Der Wissenschaftler hatte wohl den Auftrag, Informationen über die Raketenforschung zu sammeln.Vergrößern des Bildes
Start einer Ariane-Rakete (Symbolbild): Der Wissenschaftler hatte wohl den Auftrag, Informationen über die Raketenforschung zu sammeln. (Quelle: UPI Photo/imago-images-bilder)

Ilnur N. arbeitete als Doktorand an einer Universität in Augsburg. Von dort soll er Informationen zur Raketenforschung in Europa an einen russischen Nachrichtendienst weitergegeben haben.

Wegen des Vorwurfs der Spionage für Moskau hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen einen den russischen Wissenschaftler erhoben. Ilnur N. soll Informationen zu Forschungsprojekten aus dem Bereich Luft- und Raumfahrttechnologie an einen russischen Auslandsnachrichtendienst weitergegeben haben, wie der Generalbundesanwalt am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte.

Konkret ging es demnach um Informationen zu den verschiedenen Entwicklungsstufen der europäischen Trägerrakete Ariane. Im Gegenzug erhielt der Beschuldigte Bargeld in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Anklage wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit wurde vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München erhoben.

N. sitzt seit Juni vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Nach Informationen von t-online forschte N. an der Universität Augsburg zu hybriden Werkstoffsystemen für den Leichtbau. Dort war er Doktorand der Professur für Mechanical Engineering. Einige Jahre zuvor hatte er laut Eigenangaben in sozialen Netzwerken ein längeres Praktikum bei der Fraunhofer-Gesellschaft absolviert. Seine Ausbildung begann er demnach 2010 in Moskau. Seine Wohnung und sein Büro wurden im Zuge seiner Festnahme durchsucht.

Regelmäßige Treffen ab 2019

Spätestens im Herbst 2019 nahm der russische Auslandsnachrichtendienst SWR laut Bundesanwaltschaft Kontakt zu dem Angeschuldigten auf, in dessen Folge sich N. zu einer geheimdienstlichen Zusammenarbeit bereiterklärte. Der Geheimdienst war vor allem an den verschiedenen Entwicklungsstufen der Ariane-Rakete und der Werkstoffforschung des Angeschuldigten interessiert.

Ab Ende November 2019 kam es laut Bundesanwaltschaft zu regelmäßigen Treffen zwischen N. und dem in Deutschland stationierten Führungsoffizier des russischen Auslandsgeheimdiensts, bei denen er Informationen preisgegeben habe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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