"Ist unser Arbeitsumfeld" Fischer wollen russische Militärübung stören
Vor der irischen Küste plant das russische Militär eine Übung. Die Fischer des Landes sind damit gar nicht einverstanden. Die russische Botschaft kann die Aufregung nicht nachvollziehen.
Irische Fischerboote wollen eine russische Militärübung im Atlantik stören. Das Gebiet für die geplante Militärübung gehört zur sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone (200-Meilen-Zone) Irlands und gilt als reich an Fischgründen. Wie der Fischereiverband ankündigte, könnten bis zu 60 Boote in dem Gebiet fischen, berichtet der irische Rundfunksender RTÉ.
"Unser Protest ist unsere Präsenz", sagte Verbandschef Patrick Murphy und fügte hinzu: "Das Meer ist unser Arbeitsumfeld, wir sollten dort sicher sein, wir sollten nicht mit dieser Art von Einmischung in unsere Lebensgrundlage zu tun haben ohne Mitspracherecht." Die Fischer fürchten, die Fischbestände könnten durch die fünftägige Militärübung gestört werden. Auch die irische Regierung hatte bereits ihr Missfallen über die geplante Übung zum Ausdruck gebracht. Außenminister Simon Coveney bezeichnete sie als "nicht willkommen".
Russland kann Aufregung nicht verstehen
Die russische Botschaft in Dublin warnte laut RTÉ, "jeder Versuch, der Militärübung in die Quere zu kommen, wäre ein skrupelloser und verantwortungsloser Akt, der sowohl die Schiffsbesatzungen als auch die Fischer in Gefahr bringen könnte". Man verstehe die Sorge der Fischer um die Fischgründe, es gebe aber weder Auslöser noch wissenschaftliche Daten dafür, dass die Übung der Biodiversität im Ozean Schaden zufüge.
Bei einer Pressekonferenz hatte Russlands Botschafter Juri Filatow die Kontroverse zuvor als "enorm aufgebläht" bezeichnet. Das Manöver sei "in keiner Weise eine Bedrohung für Irland oder irgendjemanden sonst", sagte er Berichten zufolge. Es handle sich nur um eine kleine Übung unter Beteiligung von drei bis vier Schiffen. Ob dabei geschossen werde, konnte er nicht sagen.
- Nachrichtenagentur dpa