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Ukraine-Krise: US-Diplomaten sollen Kiew verlassen


Sorge vor russischem Einmarsch
USA: Diplomatenfamilien sollen Kiew verlassen

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 24.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Ukrainische Soldaten stehen an einem Kontrollpunkt nahe der Trennlinie zu den prorussischen Rebellen: Die Sorge vor einem Einmarsch Russlands wächst.Vergrößern des Bildes
Ukrainische Soldaten stehen an einem Kontrollpunkt nahe der Trennlinie zu den prorussischen Rebellen: Die Sorge vor einem Einmarsch Russlands wächst. (Quelle: Andriy Dubchak/dpa)
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Die Lage könnte offenbar jederzeit eskalieren: Das US-Außenministerium fordert seine Bürger jetzt auf, die Ukraine zu verlassen. Die Familien von Diplomaten sollen in die USA zurückkehren.

Angesichts der massiven Spannungen in der Ukraine-Krise hat das US-Außenministerium die Familien von Diplomaten angewiesen, die US-Botschaft in Kiew zu verlassen. Gleichzeitig sei die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Beschäftigter der US-Regierung aus der Ukraine wegen weiterhin drohender russischer Militäraktionen genehmigt worden, hieß es am Sonntagabend (Ortszeit) aus dem US-Außenministerium. Es handle sich dabei um "Vorsichtsmaßnahmen". Zudem werde US-Bürgern "dringend empfohlen", Reisen nach Russland zu vermeiden.

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Darüber, wie viel Personal in der US-Botschaft von den Änderungen in der Ukraine betroffen ist, machte das Ministerium keine Angaben. Auf die Frage, warum diese Entscheidung ausgerechnet jetzt getroffen werde, verwies das Ministerium auf die Warnung des Weißen Hauses aus der vergangenen Woche, wonach es jederzeit zu einem Einmarsch Russlands in die Ukraine kommen könne. Moskau weist dies fast täglich zurück.

US-Präsident Joe Biden erwägt unterdessen einem Bericht der "New York Times" zufolge die Entsendung Tausender Soldaten in die osteuropäischen Nato-Staaten. Eine von mehreren diskutierten Varianten sehe bis zu 5.000 Soldaten vor, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Die Zahl könne verzehnfacht werden, sollte die Lage sich verschlechtern. Eine Truppenverlegung in die Ukraine selbst werde bislang nicht erwogen.

US-Außenministerium: Setzen weiter auf Diplomatie

Man verfolge weiterhin den Weg der Diplomatie, aber sollte Russland sich für eine weitere Eskalation entscheiden, dann seien die Sicherheitsbedingungen unvorhersehbar und könnten sich innerhalb kürzester Zeit verschlechtern, teilte das Außenministerium mit. "Wir wissen nicht, ob er sich schon zu einer Invasion entschlossen hat, aber er baut die militärischen Kapazitäten entlang der ukrainischen Grenzen auf, um diese Option jederzeit bereit zu haben", sagte eine hochrangige Beamtin mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

US-Bürger, die sich in der Ukraine aufhielten, sollten in Erwägung ziehen, jetzt mit kommerziellen oder anderen privat verfügbaren Transportmöglichkeiten auszureisen, hieß es weiter. Das Ministerium machte außerdem deutlich, dass es im Falle einer Invasion Russlands keine Evakuierungsaktion geben werde. Daher sollten die US-Bürgerinnen und -Bürger jetzt entsprechend planen. Die Maßnahmen würden in keiner Weise die Unterstützung oder das Engagement der USA für die Ukraine beeinträchtigen.

Das Außenministerium riet US-Bürgern insbesondere von Reisen in die russisch-ukrainische Grenzregion ab. Die Situation entlang der Grenze sei "unvorhersehbar".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
  • New York Times: Biden Weighs Deploying Thousands of Troops to Eastern Europe and Baltics
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