Sahara-Ableger der Terrormiliz Frankreich meldet Tötung von IS-Anführer
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nennt es einen "großen Erfolg" im Kampf gegen Terrorgruppen. Der Miliz des getöteten Adnan Abu Walid al-Sahrawi werden die meisten Anschläge in Westafrika zugeschrieben.
Französische Streitkräfte haben den Anführer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" in der größeren Sahara (ISGS) getötet. Wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der Nacht zu Donnerstag bei Twitter mitteilte, wurde Adnan Abu Walid al-Sahrawi "neutralisiert". Dem ISGS werden die meisten Anschläge in der Region zwischen Mali, dem Niger und Burkina Faso zugeschrieben.
"Dies ist ein weiterer großer Erfolg in unserem Kampf gegen terroristische Gruppen in der Sahelzone", fügte Macron hinzu. Der Präsidentenpalast bestätigte den Tod des Milizanführers. Zuletzt hatten die Angriffe des ISGS und anderer Milizen auf Zivilisten in der Region zugenommen.
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Al-Sahrawi hat Entwicklungshelfer ermorden lassen
Der Gründer und Anführer des IS-Sahara-Ablegers steckte hinter der Ermordung sechs französischer Entwicklungshelfer im Jahr 2020 und wurde auch von den USA wegen eines tödlichen Angriffs auf US-Truppen im Niger im Jahr 2017 gesucht. Verteidigungsministerin Florence Parly sagte, al-Sahrawi sei bei einem Angriff der französischen "Barkhane"-Truppen gestorben, die Dschihadisten in der Sahelzone bekämpft. "Das ist ein entscheidender Schlag gegen diese Terrorgruppe", schrieb sie ebenfalls auf Twitter.
Die französischen Truppen haben seit Beginn ihrer Militärpräsenz in Mali im Jahr 2013 mehrere hochrangige Mitglieder des ISGS getötet. Macron hatte im Juli jedoch das Ende des französischen Kampfeinsatzes Barkhane für Anfang des kommenden Jahres angekündigt.
Frankreichs Einsatz in den Sahelstaaten soll enden
Wegen der wachsenden Gewalt in der Sahelzone dringt Frankreichs Präsident seit Jahren auf die Unterstützung anderer europäischer Länder. Frankreich hat derzeit im Rahmen des Kampfeinsatzes Barkhane 5.100 Soldaten in der Sahelzone stationiert, will deren Zahl aber bis Anfang 2022 auf etwa die Hälfte reduzieren und den Kampfeinsatz beenden. In Frankreich wie in den Sahelstaaten stand die Mission mangels Erfolgen zuletzt zunehmend in der Kritik.
Die Soldaten unterstützen die Truppen der sogenannten G5-Sahelstaaten Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Tschad im Kampf gegen extremistische Gruppen. Die Bundeswehr ist im Rahmen von UN- und EU-Missionen ebenfalls mit mehreren hundert Soldaten in Mali vertreten. Seit dem vergangenen Jahr gibt es auf Druck Frankreichs in der Region auch eine europäische Einsatzgruppe namens Takuba.
- Nachrichtenagentur afp