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Belarussin Timanowskaja beantragt polnische Staatsbürgerschaft


"Unterlagen eingereicht"
Belarussin Timanowskaja beantragt polnische Staatsbürgerschaft

Von sid
11.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Kristina Timanowskaja: Die belarussische Leichtathletin hatte ihren Trainer bei den Olympischen Spielen öffentlich kritisiert – und fürchtet nun schwere Konsequenzen.Vergrößern des Bildes
Kristina Timanowskaja: Die belarussische Leichtathletin hatte ihren Trainer bei den Olympischen Spielen öffentlich kritisiert – und fürchtet nun schwere Konsequenzen. (Quelle: Attila Husejnow/imago-images-bilder)

Der Fall der unter Druck gesetzten Olympia-Sportlerin Kristina Timanowskaja ging um die Welt. Nach ihrer Flucht nach Warschau will die Belarussin nun bald wieder an den Start gehen

Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat nach ihrer Flucht nach Warschau die polnische Staatsbürgerschaft beantragt. "Ich habe die Unterlagen bereits eingereicht. Mein Plan ist es, so schnell wie möglich für Polen starten zu können", sagte die 24-Jährige der Welt am Sonntag.

Während der Olympischen Spiele in Tokio war die Sprinterin nach eigenen Angaben von ihrem Trainer und dem stellvertretenden Leiter des nationalen Trainingszentrums unter Druck gesetzt worden. Timanowskaja sollte in die Heimat fliegen, nachdem sie ihre Trainer öffentlich kritisiert hatte. Aus Angst vor Konsequenzen im autoritären Belarus wandte sie sich an die Polizei und fand schließlich Hilfe bei der polnischen Botschaft.

"Kein normales Leben mehr"

In Warschau wohnt sie mit ihrem Mann zusammen, der im Auto Hals über Kopf aus Belarus floh. Beide führen laut Timanowskaja "kein normales Leben mehr". Sie seien an einem "extra gesicherten Ort mit sechs Bodyguards. Wir können nicht ausgehen, etwa in die Stadt". Derzeit bestehe der Alltag vor allem aus Terminen bei Behörden oder ihrer Ärztin.

Bereut hat sie ihren Schritt bislang nicht. "Ich denke, dass es der richtige Weg war. Vielleicht war ich an einigen Punkten zu emotional", so Timanowskaja. Eine Rückkehr nach Belarus sei grundsätzlich vorstellbar. "Allein schon, um meine Familie zu sehen. Aber es wird sehr schwer zurückzukommen, sollte ich die polnische Staatsbürgerschaft erhalten."

Vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wünscht sich Timanowskaja lebenslange Sperren gegen den belarussischen Leichtathletik-Cheftrainer Juri Moissewitsch und Trainingszentrum-Leiter Artur Schumak. "IOC-Sprecher James MacLeod sagte mir, dass es einen Fragenkatalog geben würde, den ich beantworten soll. Bisher haben wir nichts bekommen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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