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Afghanistan: Sicherheitskräfte bekamen 10.000 Pistolen von der Bundeswehr


Waffenexporte
Afghanische Sicherheitskräfte bekamen 10.000 Pistolen von Bundeswehr

Von dpa
Aktualisiert am 25.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Pistole Walther P1: 10.000 der Waffen lieferte die Bundeswehr an Sicherheitskräfte in Afghanistan. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
Eine Pistole Walther P1: 10.000 der Waffen lieferte die Bundeswehr an Sicherheitskräfte in Afghanistan. (Archivfoto) (Quelle: Carsten Rehder/dpa)

Größtenteils haben deutsche Soldaten nur medizinisches Material und Kleidung an Streitkräfte in Afghanistan verteilt. Allerdings wurden auch Schusswaffen kostenlos abgegeben. Ob sie jetzt den Taliban gehören, ist unklar.

Die Bundeswehr hat die afghanischen Sicherheitskräfte während ihres 20-jährigen Einsatzes mit 10.000 Pistolen ausgerüstet. Daneben sei seit 2002 nur Sanitätsmaterial und Bekleidung an die Armee und die Polizei abgegeben worden, teilte das Verteidigungsministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Die Pistolen vom Typ Walther P1 seien bereits 2006 kostenlos zur Verfügung gestellt worden.

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Was daraus nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban geworden ist, ist dem Ministerium nicht bekannt. "Es liegen dem BmVg (Verteidigungsministerium) keine Erkenntnisse darüber vor, ob diese Güter in die Hände der Taliban gelangt sind", erklärte eine Sprecherin.

US-Waffen gelangten an Taliban

Die afghanischen Streitkräfte hatten sich vielerorts kampflos den Taliban ergeben. Ausgerüstet worden sind sie in den 20 Jahren des internationalen Militäreinsatzes vor allem von den USA. Alleine zwischen 2013 und 2016 statteten die Vereinigten Staaten Armee und Polizei mit fast 600.000 Schusswaffen, 76.000 Fahrzeugen und mehr als 200 Flugzeugen aus, wie das "Wall Street Journal" vergangene Woche unter Berufung auf einen US-Regierungsbericht berichtete.

In Washington wird freimütig eingeräumt, dass viel von dem militärischen Gerät nun wohl von den Islamisten genutzt wird. "Wir haben natürlich kein vollständiges Bild davon, wohin die einzelnen Rüstungsgüter gegangen sind, aber sicherlich ist eine ganze Menge davon in die Hände der Taliban gefallen", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan.

Lieferung hauptsächlich an Nato-Partner

Die Bundesregierung hat seit Beginn des Militäreinsatzes 2002 den Export von Kriegswaffen und anderen Rüstungsgütern für 419 Millionen Euro nach Afghanistan genehmigt. Der weitaus größte Teil wurde allerdings an die Streitkräfte der Nato-Verbündeten, an Botschaften oder an die Vereinten Nationen geliefert, darunter Panzer, gepanzerte Fahrzeuge sowie Handfeuerwaffen wie Gewehre und Maschinenpistolen.

An afghanische Sicherheitskräfte ging nur ein geringer Teil, vor allem geschützte Fahrzeuge, Minenräumgeräte, verstärkte Container, Schutzausrüstung oder Kommunikationsgeräte. Das geht aus den jährlichen Rüstungsexportberichten der Regierung und einer aktuellen Aufstellung des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, die der dpa vorliegt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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