Proteste gegen Militärputsch Wieder sterben Demonstranten in Myanmar
In Myanmar sind trotz der Gewalt gegen Demonstranten wieder Tausende auf die Straße gegangen, um gegen den Militärputsch zu protestieren. Dabei sind erneut mehrere Menschen getötet worden.
Sicherheitskräfte hätten am späten Freitagabend in der einstigen Hauptstadt Yangon (früher: Rangun) Schüsse abgefeuert und mindestens einen Menschen getötet, berichtete eine Anwohnerin am Samstag. Mindestens drei weitere Personen seien schwer verletzt worden. Verschiedene Medien berichteten von weiteren Todesopfern in dem südostasiatischen Land.
Seit Februar: 235 Tote und mehr als 2.300 Festnahmen
Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden seit dem Putsch Anfang Februar bereits 235 Menschen getötet und mehr als 2.300 zumindest vorübergehend festgenommen. Trotz der Gewalt der Sicherheitskräfte und der Inhaftierungen gingen auch am Samstag Tausende auf die Straßen. Sie forderten unter anderem die Freilassung der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi. "Das sind keine Soldaten oder Polizisten mehr, das sind Terroristen", sagte ein Demonstrant in Yangon.
Das Militär hatte nach dem Putsch die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi in Gewahrsam genommen und einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zu demokratischen Reformen, die Freilassung der unter Hausarrest gestellten Suu Kyi und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November klar gewonnen.
- Nachrichtenagentur dpa