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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Elendslager Moria Lesbos: Essens- und Wasserversorgung für Flüchtlinge reduziert
Kaum Medikamente, kein Wasser und jetzt die Krätze: Die dramatische Lage im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos spitzt sich weiter zu. Die Gefahr durch das Coronavirus verschlimmert die Situation.
In dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos verschlimmert sich die Situation weiter. Die Seenotrettung Mission Lifeline berichtet am Mittwoch auf Twitter von den Zuständen vor Ort: "Wasserversorgung im Camp #Moria wird nach & nach eingestellt. Die Krätze ist ausgebrochen, es gibt fast keine Medikamente. Immer weniger Menschen ist es gestattet, das Camp kurzzeitig zu verlassen. Das größte Flüchtlingslager Europas wird sich selbst überlassen."
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In einem Video, das Mission Lifeline ebenfalls am Mittwoch auf Twitter veröffentlichte, ist zu sehen, wie die Menschen im Lager vergeblich versuchen, sich an Wasserhähnen die Hände zu waschen. Auch duschen sei nicht möglich, wie eine Stimme im Video erklärt.
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Dazu verschlechtert sich die Versorgung mit Lebensmitteln vor Ort. Laut Mission Lifeline wurde die Essensversorgung für Kinder und Jugendliche auf 1.000 Kilokalorien pro Tag reduziert. Die Ausgabe von Trinkwasser in Flaschen sei auf neun Liter pro Tag und Familie herabgesetzt worden. Das gelte sogar für Familien mit mehr als sechs Personen.
Sollte das Coronavirus in dem Lager ausbrechen, droht eine Katastrophe. In einem Interview mit dem Radiosender "radioeins" äußerte sich dazu Axel Steier von Mission Lifeline: "Wenn dort jemand infiziert ist, dann ist es in kürzester Zeit so, dass fast alle infiziert sein werden. Es ist jetzt schon eine Riesenkatastrophe! Wenn Corona kommt, rechnen wir mit bis zu 1.000 Toten."
- Twitter-Account der Mission Lifeline
- radioeins: "Droht eine Corona-Katastrophe im Flüchtlingslager?"