Treffen in Berlin Macron und Johnson stehen zu Atomabkommen mit Iran
Seit dem Ausstieg der USA und der jüngsten Eskalation im Nahen Osten droht der Atomvertrag mit dem Iran endgültig zu scheitern. Frankreich und Großbritannien wollen dennoch an dem Abkommen festhalten.
Frankreich und Großbritannien bekräftigen ihr Festhalten am internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Ein langfristiges Rahmenwerk sei nötig, um zu verhindern, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelange, erklärte das Büro von Premierminister Boris Johnson in London. Johnson und der französische Präsident Emmanuel Macron hätten ihre Verpflichtung zu dem Abkommen von 2015 bekräftigt.
Die beiden hätten am Rande der Libyen-Konferenz in Berlin darüber beraten. Die beiden Politiker hätten darin übereingestimmt, dass eine Deeskalation und die Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung der gegenwärtigen Spannungen nötig seien.
USA als einzige aus dem Vertrag ausgetreten
Das Atomabkommen mit dem Iran, das neben den EU-Staaten Frankreich, Großbritannien und Deutschland auch Russland und China unterzeichnet haben und aufrechterhalten wollen, steht auf der Kippe. Im Mai 2018 hatten die USA, die unter Präsident Barack Obama ebenfalls das Abkommen unterschrieben hatten, die Vereinbarung einseitig aufgekündigt.
Als Reaktion auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump hat der Iran genau ein Jahr später angekündigt, seine Verpflichtungen aus dem Abkommen auszusetzen und dies auch Schritt für Schritt getan.
Das Ziel der Vereinbarung ist es, die Zeit, die der Iran für den Bau einer Atombombe bräuchte, von zwei bis drei Monaten auf ein Jahr auszudehnen. Trump will mit neuen Wirtschaftssanktionen den Iran zu einem Abkommen über sein Atom- und Raketenprogramm zwingen, das weit über die bisherige Vereinbarung hinausgeht.
- Nachrichtenagentur Reuters