"Verbrechen gegen unser geschichtliches Erbe" Demonstranten in Algerien plündern Museum für Altertümer
Am Rande der Demonstrationen in Algerien ist das älteste Museum des Landes geplündert worden. Unbekannte haben Exponate gestohlen und im Gebäude Feuer gelegt.
Am Rande der Massenproteste gegen den algerischen Staatschef Abdelaziz Bouteflika haben Unbekannte das älteste Museum des Landes zum Teil geplündert. Im Museum für Altertümer und Islamische Kunst in Algier seien "Gegenstände gestohlen und Büros der Museumsverwaltung angezündet" worden, erklärte das algerische Kulturministerium. Das Ministerium machte "Kriminelle" verantwortlich, die im Schutz der Massendemonstrationen zur Tat geschritten seien.
Den Angaben zufolge wurden auch Dokumente und Aufzeichnungen zerstört. Das Ministerium sprach von einem "Verbrechen gegen unser geschichtliches Erbe".
Nur dem schnellen Einsatz der Feuerwehr sei es zu verdanken, dass der Brand nicht weiter um sich gegriffen habe. Die Polizei habe einen Säbel sicherstellen können, der aus der Zeit des algerischen Widerstands gegen die französische Kolonialmacht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt.
Zehntausend Menschen auf der Straße
Bei den bisher größten Protesten gegen Staatschef Bouteflika waren am Freitag landesweit zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Der zentrale Platz in Algier war nach Angaben von AFP-Reportern ebenso überfüllt wie die umliegenden Zufahrtsstraßen.
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Das 1897 eröffnete Museum ist eines der ältesten auf dem afrikanischen Kontinent. Es liegt in der Hauptstadt an einer Kreuzung an einer der wichtigsten Zufahrtsstraßen zum Sitz des Präsidenten. Am Freitag war es an dieser Kreuzung zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und jungen Demonstranten gekommen.
- Nachrichtenagentur AFP