Kritik an Regierung Ex-Verteidigungsminister spricht von "ethnischer Säuberung" in Gaza
Israels Kriegsführung im Gazastreifen wird international immer wieder scharf kritisiert. Nun kommt aber auch harte Kritik aus dem innersten Kreis früherer Entscheidungsträger des Landes selbst.
Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat seinem Land eine "ethnische Säuberung" im Gazastreifen vorgeworfen. In einem Gespräch mit dem israelischen Kan-Sender bekräftigte er dies. Jaalon sprach von angeblichen Plänen Israels, die palästinensischen Einwohner des nördlichen Gazastreifens zu vertreiben und dort stattdessen israelische Siedlungen zu errichten.
Jaalon sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandeure, die im Norden Gazas im Einsatz seien und sich große Sorgen darüber machten, was dort geschehe. "Sie werden in Lebensgefahr gebracht, sie werden vor moralische Dilemmas gestellt", sagte der Ex-Verteidigungsminister. Außerdem hätten sie eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu befürchten. Israel begehe im Gazastreifen Kriegsverbrechen, sagte er. Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verurteilte seine Äußerungen als "bösartige Lügen".
Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben sich mehrmals für eine Rückkehr israelischer Siedler in den Gazastreifen ausgesprochen, dies ist aber bisher keine offizielle Regierungspolitik.
- Nachrichtenagentur dpa