Nahost-Konflikt Ägypten legt Vorschlag für Waffenruhe vor
Die Gewalt zwischen Israel und Palästina hält an, immer wieder gibt es neue Todesopfer. Jetzt hat einen neuen Vorschlag zur Waffenruhe vorgelegt.
Im Bemühen um ein Ende der neu aufgeflammten Gewalt im Nahen Osten hat Ägypten am Freitagabend einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt. Die palästinensische Seite werde diesen prüfen, Ägypten warte zudem auf eine Antwort Israels, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Palästinenserkreisen. Das israelische Fernsehen berichtete, der Regierung sei ein "verbesserter" ägyptischer Vorschlag für eine Waffenruhe unterbreitet worden.
Das US-Außenministerium bekräftigte "die Notwendigkeit, zu einer Waffenstillstandsvereinbarung zu kommen", um weitere zivile Opfer zu verhindern. Im Gazastreifen wurden seit Beginn der israelischen Militäroffensive bislang 33 Menschen getötet, darunter sechs Kinder. Mehr als 100 wurden verletzt.
Bei mindestens 17 Toten handelte es sich palästinensischen Informationen zufolge um Zivilisten. Israels Armee sagte, vier zivile Opfer seien von fehlgeleiteten Dschihad-Raketen getötet worden. Unabhängig war dies zunächst nicht zu überprüfen.
Hisbollah-Miliz im Kontakt mit palästinensischen Gruppen
Der Anführer der proiranischen libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, sagte in einer Fernsehansprache, seine Bewegung stehe in Kontakt mit den palästinensischen Gruppen. Sie stehe bereit, "innerhalb von bestimmten Grenzen jede mögliche Unterstützung" zu liefern. "Aber wenn uns irgendwann die Verantwortung zukommt, einen oder mehrere Schritte zu ergreifen, werden wir nicht zögern", fügte Nasrallah hinzu.
Der Islamische Dschihad, der enge Verbindungen zum Iran hat, ist im Gazastreifen stark vertreten. Israels Luftwaffe bombardierte eigenen Angaben nach seit Dienstag mehr als 250 Stellungen des Islamischen Dschihads im Gazastreifen. Die Armee tötete dabei auch gezielt mehrere hochrangige Mitglieder der Gruppierung, die eng mit dem Iran verbunden ist und in den USA, in Europa und Israel als Terrororganisation gilt. Unter Experten sind gezielte Tötungen umstritten. Die Vereinten Nationen betrachten sie als Verletzung des Völkerrechts.
Seit dem Tod eines ranghohen Vertreters des Islamischen Dschihad in israelischer Haft ist die Lage in der Region extrem angespannt. Der 45-jährige Häftling Chader Adnan war Anfang Mai nach einem monatelangen Hungerstreik gestorben.
Zwei Tote im Westjordanland
Im Westjordanland sind jüngst bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Nablus palästinensischen Angaben zufolge zwei Männer erschossen worden. Ein 19-Jähriger sowie ein 32-Jähriger wurden durch Kopfschüsse getötet, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah am Samstag mitteilte.
Drei weitere Menschen seien verletzt worden, darunter eine um die 50 Jahre alte Frau. Sie wurde nach Angaben von Rettungssanitätern von mehreren Kugeln getroffen.
Nablus gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. Regelmäßig kommt es in der Region zu tödlichen Zusammenstößen mit dem israelischen Militär.
- Nachrichtenagentur AFP