Fortschritte im Friedensprozess Kolumbiens Regierung vereinbart Waffenstillstand mit Rebellen
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat sich zum Ziel gesetzt, die bewaffneten Konflikte im Land zu beenden. Jetzt macht er mit einem neuen Abkommen Fortschritte.
Die kolumbianische Regierung hat sich mit der ELN-Guerilla, den Farc-Dissidenten und Drogenbanden auf einen sechsmonatigen Waffenstillstand geeinigt. Ein "bilateraler Waffenstillstand" vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2023 sei mit ihnen vereinbart worden, erklärte der linksgerichtete Präsident Gustavo Petro an Silvester (Ortszeit) im Kurznachrichtendienst Twitter.
Bei den Rebellen handelt es sich um die fünf wesentlichen bewaffneten Gruppen in Kolumbien: ELN, Segunda Marquetalia, Estado Mayor Central, AGC (Autodefensas Gaitanistas de Colombia) und Autodefensas de la Sierra Nevada. Die Rebellenorganisation ELN hatte zuvor eine einseitige Waffenruhe über Weihnachten und bis zum 2. Januar angekündigt.
Bürgerkrieg forderte bereits Hunderttausende Tote
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem blutigen Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und staatlichen Sicherheitskräften. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. 2016 schloss die Regierung einen Friedensvertrag mit der linken Farc-Guerilla. Seither ist die ELN die stärkste verbliebene Rebellenorganisation in dem südamerikanischen Land.
Derzeit laufen Friedensverhandlungen zwischen der ELN und der Regierung von Präsident Gustavo Petro. Der frühere Guerillakämpfer war im Sommer zum ersten linksgerichteten Staatschef des südamerikanischen Landes gewählt worden und hat sich zum Ziel gesetzt, die bewaffneten Konflikte zu beenden. Die Friedensgespräche hatten im November begonnen. Die Verhandlungen sollen abwechselnd von Venezuela, Kuba und Norwegen ausgerichtet werden.
- Nachrichtenagentur AFP