Zwei Tote Sicherheitskräfte eröffnen Feuer auf Demonstranten in Syrien
Suwaida im Süden Syriens ist eigentlich regierungstreu, dennoch kam es zu Protesten gegen den Präsidenten. Sicherheitskräfte reagierten mit Schüssen.
Bei einem Protest in einer eigentlich regierungstreuen Gegend in Syrien gegen Präsident Baschar al-Assad sind ein Zivilist und ein Polizist getötet worden. Im südlichen Suwaida warfen wütende Demonstranten am Sonntag Steine auf ein Regierungsgebäude, wie Augenzeugen und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten. Einige setzten demnach ein Fahrzeug der Sicherheitskräfte in Brand. Diese gaben Schüsse ab, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Einige Demonstranten stürmten demnach das Regierungsgebäude, entfernten ein Porträt Assads von der Fassade und zerrissen es.
Laut Beobachtungsstelle wurden ein Zivilist getötet und sieben weitere verletzt. Zudem sei ein Polizist getötet worden, als Demonstranten versuchten, eine Polizeistelle zu stürmen. Ein Demonstrant sagte dagegen, mindestens 30 Menschen seien vor dem Regierungsgebäude durch Schüsse verletzt worden. Zu der Demonstration hätten sich "Hunderte" Menschen versammelt, die gegen die schlechten Lebensbedingungen in dem Bürgerkriegsland demonstrierten und den Sturz Assads forderten.
Die Regierung beschuldigte eine "Gruppe von Banditen", ein Gebäude in Brand gesetzt und willkürlich geschossen zu haben. Sie hätten auch versucht, in die örtliche Polizeistation einzudringen und dabei den Tod des Polizisten verursacht, teilte das Innenministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge mit.
Gegend mehrheitlich regierungstreu
In Suwaida leben mehrheitlich Drusen, einer Strömung des schiitischen Islams und eine religiöse Minderheit in dem arabischen Land. Die meisten der Anwohner sind Assad-Unterstützer. In den vergangenen zwei Jahren kam es in Suwaida aber mehrfach zu Protesten wegen der schlechten Wirtschaftslage.
In Syrien tobt seit mehr als zehn Jahren ein Bürgerkrieg, in dem nach UN-Schätzungen mehr als 300.000 Zivilisten getötet wurden.
- Nachrichtenagentur dpa