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Iran: Miliz will gegen Deutschland vorgehen


Paramilitärische Einheit
Iranische Miliz will gegen Deutschland vorgehen

Von dpa
07.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen zeigt das Siegeszeichen: Die Miliz fordert eine härtere Gangart des Irans gegen Deutschland.Vergrößern des Bildes
Ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen zeigt das Siegeszeichen: Die Miliz fordert eine härtere Gangart des Irans gegen Deutschland. (Quelle: Vahid Salemi/AP/dpa-video)

Seit Wochen demonstrieren Iraner gegen ihre Regierung. Die sieht die USA und EU dahinter. Eine berüchtigte Miliz fordert nun eine härtere Gangart gegenüber Deutschland.

In Teheran verschärft sich der Ton gegenüber Deutschland: Mehrere Studentenorganisationen der berüchtigten Basidsch-Milizen fordern in einem offenen Brief an das iranische Außenministerium Maßnahmen gegen deutsche Diplomaten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Fars.

Der Appell folgte einer zunehmend ablehnenden Haltung der Hardliner im Iran gegenüber europäischen Ländern. "Mit der Identifikation der ernsten Rolle einiger Botschaften bei den jüngsten Unruhen, darunter Deutschland und England, hat sich die Szene der Konfrontation verändert", hieß es in dem Brief.

Miliz spielt zentrale Rolle in Unterdrückung der Proteste

Die Basidsch-e Mostasafin (Mobilisierte der Unterdrückten) ist eine paramilitärische Einheit im Iran. Gegründet nach der Islamischen Revolution 1979 und rekrutiert aus jungen Teilen der Gesellschaft, spielt die Miliz eine zentrale Rolle bei der Unterdrückung von Protesten im Land. Die Miliz ist Teil der Revolutionsgarden, ihr sollen mehrere Hunderttausend systemtreue Anhänger angehören.

Der Staat sei verpflichtet, den "Feinden in Diplomatenkleidung" die Stirn zu bieten, hieß es in dem Schreiben weiter. "Die Frage hier ist: Reicht es aus, den Botschafter in einem solchen Umfeld, in dem die nationale Sicherheit das Ziel der schamlosen Aktionen dieser Botschaften ist, einfach vorzuladen?" Es war nicht unmittelbar klar, welche Maßnahmen sie stattdessen forderten.

Iran macht USA und EU-Staaten für Proteste verantwortlich

Irans Führung hatte nach Ausbruch der landesweiten Proteste bereits EU-Staaten und die USA für die Proteste verantwortlich gemacht. Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll.

Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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