Erhöhte Alarmstufe für Streitkräfte USA fürchten neuen Krieg in der Golfregion
Die USA, Saudi-Arabien und andere Staaten in der Golfregion haben ihre Alarmstufe in der Region erhöht. Sie werfen dem Iran vor, Angriffe zu planen.
Die US-Regierung ist besorgt über die aktuelle Sicherheitslage in der Golfregion. Das sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Dienstag. Er reagierte damit auf eine Nachfrage zu einem Bericht des "Wall Street Journal", wonach der Iran Angriffe auf Saudi-Arabien und im Norden des Irak planen soll, um von Protesten im eigenen Land abzulenken. Dem Bericht zufolge, der sich auf saudische Geheimdienstinformationen beruft, haben Saudi-Arabien, die USA und mehrere andere Nachbarstaaten die Alarmstufe für ihre Streitkräfte in der Region erhöht.
"Besorgt über Bedrohungslage in der Region"
"Was ich sagen kann, ist, dass wir weiterhin über die Bedrohungslage in der Region besorgt sind", sagte Ryder. "Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit unseren saudischen Partnern, um zu erfahren, welche Informationen sie zu diesem Thema bereitstellen können." Die USA behielten sich das Recht vor, sich zu schützen und zu verteidigen, wenn eine konkrete Bedrohung bestehe – egal wo die Streitkräfte im Einsatz seien, ob im Irak oder anderswo. Auf den Bericht des "Wall Street Journal" ging der Sprecher nicht näher ein.
Seit Wochen demonstrieren im Iran landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Auslöser der systemkritischen Massenproteste war Mitte September der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Der Iran beschuldigte Saudi-Arabien und die USA, die Proteste angezettelt zu haben.
Der Iran greift zudem seit Ende September Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen im benachbarten Nordirak mit Raketen und bewaffneten Drohnen an. Er rechtfertigt die Angriffe als "legitime Reaktion" auf Angriffe kurdischer Terrorgruppen auf iranische Militärbasen im Grenzgebiet. Der Iran hatte zuvor einigen kurdischen Gruppen vorgeworfen, an den regierungskritischen Protesten beteiligt gewesen zu sein, auch mit Waffenlieferungen an Demonstrierende.
- Nachrichtenagentur dpa