U-Boot-Streit Johnson und Macron führen Krisen-Telefonat
Nach eher flapsigen Versuchen der Beschwichtigung hat der britische Premierminister Boris Johnson den französischen Präsidenten Emmanuel Macron um ein Telefonat gebeten. Der antwortete knapp.
Der britische Premierminister Boris Johnson sucht nach dem U-Boot-Streit die Annäherung an Frankreich. Johnson habe seine Absicht zum Ausdruck gebracht, "zu einer Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Großbritannien zurückzukehren", hieß es in einer vom Elysée-Palast am Freitag veröffentlichten Erklärung. Zuvor hatten der französische Präsident Emmanuel Macron und Johnson miteinander telefoniert.
Die Themen Klima, Indopazifik und der Kampf gegen Terrorismus wurden demnach von Johnson als gemeinsame Interessen für eine Zusammenarbeit genannt. "Der Präsident der Republik hat ihm geantwortet, dass er auf seine (Johnsons) Vorschläge warte", hieß es knapp vonseiten des Elysée. Das Telefonat kam demnach auf Wunsch der britischen Seite zustande.
Johnson: "Donnez-moi un break"
Frankreich nimmt es Großbritannien übel, sich einem neuen indopazifischen Bündnis mit den USA und Australien angeschlossen zu haben. Dies hatte die Aufkündigung eines milliardenschweren U-Boot-Geschäfts zwischen Australien und Frankreich zur Folge, seither ist Paris extrem verärgert, vor allem über Canberra und Washington. London warf die französische Regierung vor, nur das "fünfte Rad am Wagen" zu sein und sich "opportunistisch" zu verhalten.
Johnson hatte vergeblich versucht, die Franzosen mit flapsigen Sprüchen zu besänftigen. "Donnez-moi un break" (etwa: Macht mal Pause), hatte er kürzlich in Richtung der empörten Franzosen in einer originellen Mischung aus Englisch und Französisch gesagt.
- Nachrichtenagentur AFP