Newsblog zum Krieg in Nahost Offizielle: Iran hat über Angriff auf Israel entschieden
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Iran will auf die jüngsten israelischen Angriffe antworten. Bei einem libanesischen Raketenangriff sterben fünf Menschen in Israel. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Iranische Offizielle bestätigen Angriffspläne auf Israel
- Libanon: Fast 70 israelische Luftangriffe binnen 24 Stunden
- Iran bereitet offenbar Angriff auf Israel vom Irak aus vor
- Netanjahu: Stopp von Irans Atomprogramm wichtigstes Ziel
- Unicef: Täglich wird ein Kind bei Angriffen im Libanon getötet
- Schwere Gefechte um Chiam im südlichen Libanon
Iranische Offizielle bestätigen Angriffspläne auf Israel
0.20 Uhr: Zwei hochrangige iranische Beamte erklärten am Donnerstag, dass der Iran eine Antwort auf die jüngsten Angriffe Israels plane. Das berichten laut "New York Times" iranische Medien. Die Beamten drohten damit, den Zyklus der Vergeltung zwischen den beiden Ländern fortzusetzen. "Die Antwort des Irans auf die zionistische Aggression steht fest", sagte General Ali Fadavi, der stellvertretende Kommandeur des Korps der iranischen Revolutionsgarden, laut iranischen Medien.
"Wir haben in 40 Jahren noch nie eine Aggression unbeantwortet gelassen. Wir sind in der Lage, alles, was die Zionisten besitzen, mit einer einzigen Operation zu zerstören", sagte General Fadavi gegenüber dem libanesischen Fernsehsender Al Mayadeen. Es war damit die erste Äußerung eines iranischen Offiziellen, dass der Iran beabsichtigt, Vergeltung für die israelischen Angriffe vom 26. Oktober auf seinem Boden zu üben.
Donnerstag, 31. Oktober
Libanon: Fast 70 israelische Luftangriffe binnen 24 Stunden
21.36 Uhr: Inmitten Bemühungen um eine Waffenruhe geht der Krieg zwischen der proiranischen Hisbollah und dem israelischen Militär unvermindert weiter. Die libanesischen Behörden melden 68 israelische Luftangriffe innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Die meisten davon hätten Orte im Südlibanon und in der Gegend um Nabatija getroffen.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldet eine Serie von Angriffen in Hosch im Süden des Landes. Örtliche Medien berichten von mindestens acht Angriffen auf Wohngebiete. Das israelische Militär gab an, "Kommando- und Kontrollzentren" der Hisbollah in dem Ort angegriffen zu haben. Zuvor hatte die Armee Evakuierungsaufforderungen an Bewohner mehrerer Orte im Süden veröffentlicht. NNA zufolge gibt es weitere Angriffe auf mehrere Orte im Süden des Landes. Auch die Küstenstadt Tyrus sei erneut getroffen worden.
Iran bereitet offenbar Angriff auf Israel vom Irak aus vor
20.19 Uhr: Der Iran bereitet einem Medienbericht zufolge einen Angriff auf Israel vom irakischen Territorium aus in den kommenden Tagen vor. Der Angriff könne möglicherweise noch vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November gestartet werden, berichtet das US-Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf israelische Geheimdienstinformationen. Es werde erwartet, dass der Angriff vom Irak aus mit einer großen Anzahl von Drohnen und ballistischen Raketen ausgeführt werde.
Auch der Sender CNN hatte bereits am Mittwoch von iranischen Vorbereitungen für einen Angriff berichtet. Dieser solle "enfgültig und schmerzhaft" ausfallen, so CNN unter Berufung auf einen iranischen Insider. Die Quelle sagte ebenfalls, dass der Angriff noch vor den US-Wahlen erfolgen könnte.
Ein Angriff durch pro-iranische Milizen im Irak könnte ein Versuch Teherans sein, einen weiteren israelischen Angriff auf strategische Ziele im Iran zu vermeiden. Israel hatte am Wochenende seinen lang erwarteten Angriff auf den Iran ausgeführt, die Öl- und Atomanlagen des Erzfeindes jedoch offenbar ausgespart.
Israel im Krieg wohl mit rund 1.300 Drohnen angegriffen worden
19.44 Uhr: Seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr ist Israel Berichten zufolge insgesamt mit rund 1.300 Drohnen angegriffen worden. Diese seien im Libanon, Gazastreifen, Irak, Syrien, Jemen sowie Irak gestartet worden, berichten israelische Medien unter Berufung auf die Armee. 231 der unbemannten Luftfahrzeuge seien auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Die Quote der abgefangenen Drohnen liege bei rund 80 Prozent. Einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge liegt sie für Raketen bei rund 90 Prozent. Drohnen töteten demnach zahlreiche Soldaten und Zivilisten in Israel. Den Berichten zufolge verfügt die Hisbollah im Libanon noch über etwa 30 Prozent ihres Drohnenvorrats im Vergleich zu vor dem Krieg, es sollen demnach noch Hunderte sein.
Netanjahu: Stopp von Irans Atomprogramm wichtigstes Ziel
18.09 Uhr: Ein Stopp des iranischen Atomprogramms bleibt nach den Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter vorrangiges Ziel seiner Politik. "Das Atomprogramm zu stoppen, war und ist unser wichtigstes Anliegen", sage Netanjahu vor Soldaten. Er habe dieses Ziel niemals aus den Augen verloren und die israelischen Sicherheitsdienste würden es ebenfalls nicht aus den Augen verlieren.
Den Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu erlangen, sei das oberste Ziel, das er Israels Streitkräften sowie allen Sicherheitsdiensten gesetzt habe, sagt Netanjahu. Er könne nicht im Detail auf seine Pläne eingehen, um die "Erreichung dieses obersten Ziels" nicht zu gefährden. Israel habe im Iran derzeit mehr Handlungsfreiheit als je zuvor. "Wenn nötig, können wir jeden Ort im Iran treffen", sagt Netanjahu weiter.
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Unicef: Täglich wird ein Kind bei Angriffen im Libanon getötet
17.58 Uhr: Der Krieg im Libanon weist dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge eine verheerende Bilanz für die Jüngsten im Land aus. Seit Anfang Oktober seien täglich mindestens ein Kind getötet und zehn weitere verletzt worden, teilt Unicef mit. Tausende weitere Kinder seien zwar körperlich unversehrt, litten aber unter der täglichen Gewalt und dem Chaos um sie herum. Kinder im ganzen Libanon zeigten alarmierende Anzeichen emotionaler und körperlicher Erschöpfung, heißt es weiter. Sie litten zunehmend unter Angstzuständen.
Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden seit Ausbruch der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor über einem Jahr im Libanon bisher 166 Kinder getötet und 1.168 verletzt.
Schwere Gefechte um Chiam im südlichen Libanon
15.03 Uhr: Israelische Truppen sind bei ihrer Bodenoffensive im Libanon teilweise in den strategisch wichtigen Ort Chiam im Süden vorgerückt. Die Soldaten hätten dort das Gemeindegebäude gesprengt, sagen Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Örtliche Medien berichten über schwere Gefechte in der Gegend zwischen israelischen Truppen und Kämpfern der Hisbollah-Miliz.
Die Hisbollah erklärt, israelische Soldaten nahe Chiam mehrmals mit Raketen angegriffen zu haben. Auch Augenzeugen sagen, die Hisbollah würde Israels Truppen in der Gegend angreifen. Die Zeitung "L'Orient Le Jour" berichtet, die Hisbollah leiste in der Gegend "erbitterten Widerstand" gegen israelische Truppen. Die Armee würde in der Gegend mit Artillerie, Maschinengewehren sowie aus der Luft angreifen, berichtet der Fernsehsender LBCI. Es habe mehrere schwere Explosionen gegeben.
Israel greift Ziele entlang Hisbollah-Route in Syrien an
14.42 Uhr: Israels Armee hat Menschenrechtsaktivisten zufolge erneut Ziele in Syrien angegriffen und dabei auch eine wichtige Route der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen. Bei den Angriffen in Kusair nahe der Grenze zum Libanon seien drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP