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Selenskyj fürchtet Machtwechsel in den USA: "Biden größere Hilfe als Trump"


Unsicherheit vor US-Wahl
Selenskyj: Biden größere Hilfe als Trump

Von t-online, lec

03.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump trifft Wolodymyr Selenskyj in New York: Telefonate der beiden und deren Umgang mit ihnen setzen den US-Präsidenten unter Druck.Vergrößern des Bildes
Donald Trump trifft Wolodymyr Selenskyj in New York: Telefonate der beiden und deren Umgang mit ihnen setzen den US-Präsidenten unter Druck. (Quelle: Evan Vucci/dpa)

Die Ukraine ist bereit für die Gegenoffensive, erklärt Selenskyj kämpferisch in einem Interview. Doch nicht nur Russland bereitet ihm Sorgen, auch die USA könnten für die Ukraine zum Problem werden.

Die Ukraine ist Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge bereit für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete. "Wir glauben fest daran, dass wir Erfolg haben werden", sagt Selenskyj im Interview mit dem "Wall Street Journal" (WSJ). Er wisse nicht, wie lange die Offensive dauern und wie sie sich entwickeln werde. "Aber wir werden es tun und wir sind vorbereitet."

Selenskyj äußerte sich in dem Interview zudem zu den US-Wahlen im Herbst nächsten Jahres. Ihm zufolge könnte eine mögliche – erneute – Präsidentschaft des Republikaners Donald Trump einen negativen Einfluss auf die Kriegsbemühungen der Ukraine haben. "Präsident Biden ist bislang eine größere Hilfe gewesen als Präsident Trump", führte er im Interview mit dem "Wall Street Journal" aus.

"Er war in der Position, dies zu tun, aber er tat es nicht"

Jedoch müsse man berücksichtigten, dass Trump nicht während des Angriffskrieges Präsident gewesen sei. So sei Selenskyj sich nicht sicher, wie Trump als amtierender Präsident auf die Invasion Russlands reagiert hätte. Dennoch zeigte sich Selenskyj über jüngere Aussagen Trumps bezüglich des Ukraine-Kriegs irritiert: Trump hatte zuvor davon gesprochen, Selenskyj und Putin innerhalb von 24 Stunden zu Verhandlungen zu bewegen und den Krieg so beenden zu können.

"Er war in der Position, dies zu tun, aber er tat es nicht", kritisierte Selenskyj. Trump regierte von 2016 bis 2020 in den USA. 2014 hatte Russland die Krim annektiert und einen Krieg in der Ostukraine angezettelt, der Westen hatte damals vergeblich versucht, in dem Konflikt zu vermitteln. Hinsichtlich eines möglichen Machtwechsels in den USA hoffe er auf Veränderungen zu dem Besseren, so Selenskyj. Doch es sei auch "genau das Gegenteil" möglich.

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Selenskyj erhöht Druck auf Nato

Angesprochen auf den nächsten Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius und eine mögliche Mitgliedschaft der Ukraine kritisierte Selenskyj die Haltung des Verteidigungsbündnisses. "Ich glaube, viele Nato-Staaten haben so viel Angst vor Russland, dass sie sich nicht trauen, die Ukraine eintreten zu lassen".

"Wenn wir nicht beachtet werden und kein klares Signal von der Nato bekommen, gibt es für die Ukraine keinen Grund, an dem Gipfel teilzunehmen". "Wie viele Leben ukrainischer Bürger ist die Aussage wert, die Ukraine werde nach dem Krieg Mitglied der Nato sein? Was ist der Preis?", fragt der Präsident im "Wall Street Journal". Er sei sich unsicher, ob er ein solches Versprechen beim Gipfel erhalten werde.

Größere Beteiligung Chinas

In dem Interview forderte Selenskyj zudem weitere Lieferungen des "Patriot" Flugabwehrsystems. "Patriot ist die einzige Waffe, welche die Raketenangriffe Russlands auf die Bevölkerung, Schulen und kritische Infrastruktur stoppen kann", erläuterte er. Das Flugabwehrsystem entziehe Russland die Macht, Millionen von Menschen in der Ukraine einschüchtern und terrorisieren zu können.

Auch von China wünsche sich Selenskyj eine größere Beteiligung, wenn es darum gehe, Russland in seine Schranken zu verweisen. Neben den USA, der EU und Staaten im globalen Süden solle auch China mehr für den Frieden in der Ukraine investieren, so Selenskyj.

Verwendete Quellen
  • wsj.com Ukraine’s Zelensky: We Are Ready for Counteroffensive (englisch)
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