Diplomaten sollen schrittweise zurückkehren Biden kündigt neue Botschafterin für Ukraine an

Immer mehr Diplomaten kehren nach Kiew zurück. Der US-Präsident hat nun eine neue Botschafterin für die Ukraine angekündigt. Sie gilt als Osteuropa-Expertin.
Nach der Ankündigung einer Rückkehr von US-Diplomaten in die Ukraine hat Präsident Joe Biden, eine Kandidatin für den Posten der US-Botschafterin nominiert. Er werde die Nominierung der Karrierediplomatin Bridget Brink in Kürze an den Senat weiterleiten, erklärte das Weiße Haus am Montag.
Die Kongresskammer muss der Personalie zustimmen. Brink ist derzeit die US-Gesandte in der Slowakei. Zuvor habe sie unter anderem im Außenministerium in Washington als Expertin für Osteuropa und den Kaukasus sowie als stellvertretende Botschafterin in Usbekistan und Georgien gearbeitet, hieß es.
Biden ist seit Januar 2021 im Amt, hat aber seit seinem Regierungsantritt noch nicht für alle Länder neue Botschafter nominiert. Die Zustimmung des Senats für Top-Diplomaten kann mehrere Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen.
Deutschland zögert noch
US-Außenminister Antony Blinken hatte bei einem Besuch in Kiew am Montag angekündigt, dass US-Diplomaten demnächst in die Ukraine zurückkehrten (Mehr dazu lesen sie hier). Die Botschaft in Kiew bleibe aber vorerst noch geschlossen, sagte er. Die US-Diplomaten hatten ihre Botschaft in Kiew zwei Wochen vor Kriegsausbruch verlassen. Sie gingen – teils mit Stopp in der westukrainischen Stadt Lwiw – nach Polen.
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Deutschland will dem Schritt der USA zunächst nicht folgen. Das Auswärtige Amt bewerte die Lage "stetig neu", sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin. Dies geschehe auch "mit Blick auf die Frage, wie wir und wann wir mit eigenem diplomatischen Personal wieder vor Ort sein werden". Die deutsche Botschaft in Kiew sei weiter nicht besetzt, aber die diplomatische Arbeit werde von Teams außerhalb der Ukraine gewährleistet.
In der Vorwoche hatten erste europäische Länder, darunter Italien und Spanien ihre diplomatische Vetretungen in Kiew wiedereröffnet. Großbritannien und Frankreich kündigten ebenso eine zeitnahe Rückkehr an.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP