Für Juni geplant Papst sagt Treffen mit kremltreuen Patriarchen Kirill ab

Papst Franziskus hat ein geplantes Treffen mit dem Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche abgesagt. Angesichts des Krieges solle Verwirrung vermieden werden. Doch auch am Freitag blieb der Kalender des Papstes leer.
Der Vatikan hat laut Papst Franziskus ein geplantes Treffen mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche Kirill abgesagt. "Ich bedaure, dass der Vatikan ein zweites Treffen mit Patriarch Kirill absagen musste, das wir für Juni in Jerusalem geplant hatten", sagte das katholische Kirchenoberhaupt der argentinischen Zeitung "La Nación" in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) erschienenen Interview. Die vatikanischen Diplomaten hätten verstanden, dass ein Treffen im Moment Verwirrung stiften könnte.
Papst Franziskus traf den kremltreuen Kirill zuletzt 2016 auf Kuba. Mitte März dieses Jahres sprachen der Argentinier und der Russe in einer Videoschalte über die Lage in der Ukraine. Die Beziehung zum Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche bezeichnete Franziskus als "sehr gut". Zuletzt kursierten Berichte, Franziskus könnte im Rahmen einer Libanon-Reise nach Jerusalem kommen.
Einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hält der 85 Jahre alte Franziskus nach eigenen Worten derzeit für wenig gewinnbringend. "Was würde es nützen, dass der Papst nach Kiew reist, wenn der Krieg am nächsten Tag weitergeht", fragte der Pontifex.
Papst muss sich untersuchen lassen
Am Freitag sagte Papst Franziskus seine Termine wegen medizinischer Untersuchungen ab. Die Kontrollen seien an diesem Tag nötig gewesen, teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Aus diesem Grund sei der Kalender des Oberhaupts der katholischen Kirche am Freitag leer geblieben. Weshalb die Arzttermine nötig waren, erklärte der Heilige Stuhl nicht weiter.
Papst Franziskus kämpft seit längerem mit Problemen an seinem rechten Knie. Treppensteigen und längere Strecken zu Fuß sind für ihn deshalb anstrengend geworden, der Heilige Vater hinkt merklich. Während der Osterfeierlichkeiten im Vatikan und in Rom saß der 85 Jahre alte Argentinier oft und konnte nicht lange stehen.
- Nachrichtenagentur dpa