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Ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright ist tot


Im Alter von 84 Jahren gestorben
Ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright ist tot

Von dpa
Aktualisiert am 23.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Madeleine Albright 2017: Die ehemalige US-Außenministerin ist nun im Alter von 84 Jahren gestorben.Vergrößern des Bildes
Madeleine Albright 2017: Die ehemalige US-Außenministerin ist nun im Alter von 84 Jahren gestorben. (Quelle: Cliff Owen/ap-bilder)

Die frühere Außenministerin der USA, Madeleine Albright, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Unter Bill Clinton war sie die erste Frau an der Spitze des Ministeriums. Nun erlag sie einer schweren Krankheit.

Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie sei am Mittwoch im Kreis von Familie und Freunden einer Krebserkrankung erlegen, teilte ihre Familie in einer Stellungnahme mit, die über Albrights verifizierten Twitter-Account verbreitet wurde. Der TV-Sender CNN berichtete, Albrights Todesfall sei auch in einer E-Mail an die Mitarbeiter einer von ihr mitgegründeten Beratungsfirma bestätigt worden.

Albright wurde unter Präsident Bill Clinton Botschafterin der US-Regierung in New York. Später rückte sie als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst in die USA eingewandert war, zu einer führenden Stimme der US-Außenpolitik im 20. Jahrhundert. Der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, sagte am Mittwoch, ihr Einfluss sei in der Behörde noch heute jeden Tag in jedem Korridor zu spüren.

"Immenser Verlust für die Welt"

In Anspielung auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erklärte Bill Clinton: "Madeleines Tod ist ein immenser Verlust für die Welt – und das zu einer Zeit, in der wir die Lehren ihres Lebens am meisten brauchen". Albright sei eine der besten Diplomatinnen, eine brillante Professorin und ein "außerordentlicher Mensch" gewesen, so Clinton. Als Außenministerin sei sie eine "leidenschaftliche Vertreterin von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten" gewesen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock twitterte, auch sie stehe heute auf Albrights Schultern. "Mit Haltung, Klarheit und Mut stand Madeleine Albright als erste US-Außenministerin ein für Freiheit und die Stärke von Demokratien", schrieb Baerbock. "Mit ihr verlieren wir eine streitbare Kämpferin, wahre Transatlantikerin und Vorreiterin." Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, Albright sei eine starke "Kraft für die Freiheit", eine echte Freundin des Bündnisses und eine "inspirierende Kollegin" gewesen.

Albright fand kurz vor Tod noch harte Worte für Putin

Kurz vor ihrem Tod fand Albright noch harte Worte für Russlands Präsidentin Wladimir Putin, einen Tag vor Beginn des russischen Angriffskriegs. "Ein Einmarsch in die Ukraine würde nicht Russlands Weg zur Größe ebnen, sondern Herrn Putins Ehrlosigkeit besiegeln, indem er sein Land diplomatisch isoliert, wirtschaftlich angeschlagen und strategisch verwundbar gegenüber einem stärkeren, geeinten westlichen Bündnis macht", schrieb sie in einem Gastbeitrag in der "New York Times".

Wenn Herr Putin sich in die Ecke gedrängt fühle, könne er sich dafür nur selbst die Schuld gegeben. Die Ukraine habe ein Recht auf ihre Souveränität, unabhängig davon, wer ihre Nachbarn sind, so Albright. "Im modernen Zeitalter akzeptieren große Länder das, und das muss auch Herr Putin akzeptieren."

Albright war am 15. Mai 1937 als Marie Jana (genannt Madlenka) Korbelova in Prag als ältestes von drei Kindern einer jüdischen Diplomatenfamilie geboren worden. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen wanderte die Familie zunächst nach England aus, wo Albright in Unwissenheit ihrer jüdischen Herkunft katholisch erzogen wurde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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