Er sei "sicher nicht" erledigt Johnson will trotz 'Partygate'-Affäre zur Wiederwahl antreten
Seit Wochen steht der britische Premier unter Druck – nicht nur die Opposition fordert seinen Rücktritt. Boris Johnson hingegen zieht eine positive Bilanz seiner bisherigen Amtszeit und will auch nach 2024 weiterregieren.
Der britische Premierminister Boris Johnson gibt sich trotz seiner Verstrickung in den "Partygate"-Skandal kämpferisch. Er strebe eine Wiederwahl bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl an, sagte Johnson der Zeitung "The Sun" (Donnerstag). "Ich habe noch viel vor", betonte Johnson. "Ich erledige meinen Job und ich werde dies tun, solange ich das Privileg und die Ehre habe, in dieser Position zu dienen." Der Premier sagte, er sei "sicher nicht" erledigt.
Johnson steht seit Wochen erheblich unter Druck. Er wird für mehrere Lockdown-Partys in der Downing Street verantwortlich gemacht, bei denen womöglich die Corona-Regeln gebrochen wurden. Zu insgesamt zwölf Veranstaltungen ermittelt nun die Polizei, bei mehreren davon war Johnson anwesend. Die Opposition sowie immer mehr Mitglieder seiner Konservativen Partei fordern deshalb Johnsons Rücktritt.
"Ich konzentriere mich nicht auf meine Kritiker, ich akzeptiere keine Kritik von der Labour-Partei oder anderen", sagte Johnson. "Meine Aufgabe ist, mit dem weiterzumachen, wozu ich gewählt wurde, die beste Antwort auf jede Kritik ist, zu liefern." Der Premier nannte erneut mehrere Erfolge seit seinem Amtsantritt im Sommer 2019. "Dies ist die Regierung, die den Brexit geschafft, eine Parlamentsmehrheit von 80 Sitzen erreicht sowie die schnellste Impfkampagne und das schnellste Wirtschaftswachstum in der G7 geliefert hat", behauptete er. Kritiker halten einige dieser Behauptungen für falsch.
- Nachrichtenagentur dpa