Lira-Krise in der Türkei Erdoğan tauscht Finanzminister aus
Mehrere Notenbanker, die sich gegen die Ansichten des Präsidenten gestellt hatten, mussten bereits ihren Hut nehmen. Nun entlässt Erdoğan seinen Finanzminister – während die türkische Lira weiter absackt.
Der wegen der taumelnden Landeswährung und damit verbundener Wirtschaftsprobleme unter Druck stehende türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan tauscht den Finanzminister aus. Lütfi Elvan verlässt das Amt nach nur etwas mehr als zwölf Monaten und wird durch Nureddin Nebati ersetzt, wie aus einer offiziellen Mitteilung vom Mittwochabend hervorgeht.
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Die Talfahrt der türkischen Lira hatte sich zuletzt beschleunigt, für zusätzlichen Druck hatte am Dienstagabend ein Interview Erdoğan beim Staatssender TRT gesorgt, in dem er bis zu den für 2023 geplanten Wahlen niedrigere Zinsen versprochen hatte. An diesem Mittwoch intervenierte die türkische Notenbank dann zur Stützung der Landeswährung Lira am Devisenmarkt, allerdings ohne allzu viel Erfolg.
Die Währung der Türkei befindet sich schon länger auf Talfahrt, die Wirtschaft des Landes leidet schwer darunter. Hintergrund sind die Einmischungen Erdogans in die Geldpolitik der Notenbank. Entgegen jeder geltenden volkswirtschaftlichen Vernunft vertritt der Staatspräsident die Ansicht, hohe Zinsen förderten die Inflation. Viele Notenbanker, die sich mehr oder weniger gegen Erdoğans Ansichten stellten, mussten bereits ihren Hut nehmen.
- Nachrichtenagentur dpa