Als erste schwarze Frau Josephine Baker in Pariser Ruhmeshalle aufgenommen
Historischer Schritt: Als erste schwarze Frau hat die Bürgerrechtlerin Josephine Baker einen Platz im Pariser Pantheon bekommen. Dafür wurde ein symbolischer Sarg in die ehemalige Kirche getragen.
Die Tänzerin, Widerstandskämpferin und Bürgerrechtlerin Josephine Baker hat einen Platz im Pariser Pantheon bekommen. Sie ist damit die erste schwarze Frau, der diese Ehre zuteil wird. Bei der Feier am späten Dienstagnachmittag wurde symbolisch ein Sarg in die ehemalige Kirche getragen. In New York wurde zu Ehren der ursprünglich aus den USA stammenden Baker das Empire State Building in den Farben Frankreichs beleuchtet.
Der Einzug Bakers ins Pantheon war allerdings ein symbolischer. Das Grab der 1975 Verstorbenen bleibt auf Wunsch ihrer Familie in Monaco. Baker wird mit einer Gedenktafel geehrt. In dem Sarg, der von Soldaten der Luftwaffe geschultert wird, befindet sich Erde von vier Orten, an denen Baker gelebt hat. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hielt bei der feierlichen Aufnahme in den französischen Ruhmestempel eine Rede.
Auch Empire State Building beleuchtet
Bereits am Montagabend wurde in New York zu Ehren Bakers das Empire State Building in den Farben Frankreichs beleuchtet. Ab Einbruch der Dunkelheit erstrahlte der obere Teil des berühmten US-Wolkenkratzers in blau, weiß und rot. Es handle sich um eine Würdigung für die "erste schwarze Frau, die in die Ruhmeshalle aufgenommen wurde", hieß es auf dem Twitter-Account des 102-stöckigen Gebäudes.
Bei einer Gedenkfeier im 86. Stockwerk des Empire State Buildings würdigte der französische Basketballspieler Evan Fournier den "Mut" Bakers, die der französischen Armee bei ihrem Widerstand gegen die Nazis ihre Dienste anboten hatte.
Kämpferin gegen Rassismus
Baker wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Familien in Missouri auf, arbeitete als Hausangestellte und schaffte es als Tänzerin nach Paris. Dort trat sie in zahlreichen Shows auf, begann zu singen und wurde durch ihre Hochzeit Französin. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte sie ihren Status als Künstlerin, um der französischen Armee vertrauliche Informationen zuzuspielen. Dafür erhielt sie später militärische Ehren.
Die gebürtige Amerikanerin ist auch als Kämpferin gegen den Rassismus in Erinnerung geblieben. Sie hielt als einzige Frau am selben Tag eine Rede, als Martin Luther King 1963 seine berühmten Sätze sprach. "Ich habe einen Traum". Zudem adoptierte sie mit ihrem vierten Ehemann zwölf Kinder aus verschiedenen Ländern, auch um damit ein Zeichen zu setzen, dass verschiedene Kulturen miteinander auskommen können.
- Nachrichtenagentur AFP