Militarisierung Nach Raketentest Nordkoreas: UN-Sicherheitsrat tagt
New York (dpa) - Der UN-Sicherheitsrat berät Diplomaten zufolge am Mittwoch über den jüngsten nordkoreanischen Raketentest. Das mächtigste UN-Gremium will demnach am Nachmittag New Yorker Zeit auf Antrag der USA und Großbritanniens hinter verschlossenen Türen zusammenkommen.
Zuvor hatte Nordkoreas Militär nach eigenen Angaben zu Testzwecken eine ballistische Rakete von einem U-Boot aus abgefeuert. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA schrieb am Mittwoch von einer Rakete "neuen Typs", welche die "Verteidigungstechnologie des Landes auf ein hohes Niveau bringt und die Unterwassereinsatzfähigkeit unserer Marine verbessert".
Laut den von KCNA veröffentlichten Fotos handelt es sich um eine eher kleine Rakete mit mutmaßlich geringer Reichweite. Experten werten den Test daher nicht als bahnbrechenden Entwicklungsschritt für das nordkoreanische Raketenprogramm.
Dies wird auch dadurch untermauert, dass nach bisherigen Erkenntnissen Machthaber Kim Jong Un dem Raketentest nicht beiwohnte.
Nach Meinung von Experten legt die Führung in Pjöngjang seit einiger Zeit wieder stärkeren Fokus darauf, das Land zu militarisieren. Nordkorea hat in den vergangenen Monaten nach einer längeren Pause wiederholt Raketen getestet.
UN-Resolutionen untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Das Land, das wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen ist, sorgte schon im vergangenen Monat durch eine Reihe von Tests für Unruhe.
Unter anderem startete Nordkorea nach eigenen Angaben eine sogenannte Hyperschallrakete. Wegen ihrer großen Geschwindigkeit können Waffen dieser Art nur schwer abgefangen werden. Zudem feuerte Nordkorea zuletzt zwei Kurzstreckenraketen ab.