"Das stimmt so nicht" Moderator schneidet Sebastian Kurz das Wort ab
Von den Medien in die Kritik geraten, hatte sich der österreichische Kanzler, Sebastian Kurz, rechtfertigen wollen – und wurde prompt vom Moderator zurechtgewiesen.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich am Mittwochabend vor laufenden Kameras einen Rüffel eingefangen. In der Fernsehsendung "Zib 2" im Österreichischen Rundfunk (ORF) wollte der Regierungschef die zuvor erlassenen Einreisebeschränkungen für Reiserückkehrer verteidigen. Moderator Armin Wolf sprach Kurz auf seine Äußerung an, insbesondere Einreisende aus dem Westbalkan hätten das Virus ins Land geschleppt, und fiel dem Kanzler ins Wort: "Herr Bundeskanzler, ich unterbreche Sie ganz ungern, aber das stimmt so nicht."
Kurz hatte den Erlass der Reisebeschränkungen bei einer Pressekonferenz damit begründet, dass "durch Reiserückkehrer, und insbesondere auch durch Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben, (...) Ansteckungen wieder ins Land hereingeschleppt" worden seien. Dabei nannte er insbesondere Einreisende aus dem Westbalkan.
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Der Kanzler wurde daraufhin in den österreichischen Medien scharf kritisiert. Die Zeitung "Die Presse" aus Wien etwa warf Kurz vor, den "Aufbau von Sündenböcken" zu betreiben. Wolf hielt Kurz vor, dass zwei Drittel der Infektionen im Sommer im Inland passierten, und dass die Rückkehrer vor allem keine Begründung für das seither sehr hohe Infektionsgeschehen seien. Zudem wies der ORF-Moderator den Kanzler auf die Empörung unter Menschen mit Migrationshintergrund im Land hin, die seine Aussage ausgelöst hatte.
Kurz versuchte sich dennoch zu rechtfertigen. "Es geht überhaupt nicht um die Frage der Nationalität. Es geht überhaupt nicht um die Frage der Herkunft", sagte er. Doch Wolf unterbrach ihn. Als Kurz dann darum bat, ausreden zu dürfen, sagte der Nachrichtenmann: "Bitte nicht, weil das, was sie gerade sagen, stimmt nicht." Im Netz erhielt der Moderator dafür viel Lob.
- Spiegel: "ORF-Moderator gegen Kanzler Kurz: `Herr Bundeskanzler ich unterbreche Sie nur ungern, aber das stimmt so nicht.´"
- Nachrichtenagentur dpa