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Biontech und Pfizer: Großbritannien lässt Corona-Impfstoff als erster Staat zu


Als erster Staat
Großbritannien lässt Impfstoff von Biontech und Pfizer zu

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 02.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Impfspritze: Corona-Impfstoff von Biontech in Großbritannien zugelassen.Vergrößern des Bildes
Eine Impfspritze: Corona-Impfstoff von Biontech in Großbritannien zugelassen. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die britische Aufsichtsbehörde hat einen Impfstoff gegen das Coronavirus genehmigt. Kritik kommt aus dem EU-Parlament.

Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat nach Angaben des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Das teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Damit bekommen die Briten früher grünes Licht für einen Corona-Impfstoff als die EU und die USA.

Die ersten Lieferungen sollen nach Angaben der Antragsteller schon in wenigen Tagen im Vereinigten Königreich eintreffen. Pfizer und Biontech haben demnach mit London eine Lieferung von 40 Millionen Impfstoffdosen vereinbart; diese sollen schrittweise geliefert werden.

Aus dem Europäischen Parlament kommt Kritik am Vorpreschen Großbritanniens, den Impfstoff von Pfizer and Biontech bereits jetzt schon in einer Notstandsverordnung zuzulassen. "Ich halte diese Entscheidung für problematisch", sagt der deutsche EVP-Abgeordnete Peter Liese. Er empfehle, dass die EU-Mitgliedstaaten dieses Vorgehen nicht nachahmten. Er plädiere vielmehr dafür, dass die Europäische Arzneimittelagentur Ema den Impfstoff sorgfältig prüfe, mahnt der CDU-Politiker.

Hohe Wirksamkeit

"Die erste Notfallzulassung für einen Covid-19-Impfstoff ist ein bahnbrechender wissenschaftlicher Meilenstein", hieß es. Biontech-Mitgründer Uğur Şahin erklärte, die Zulassung ermögliche erstmals, "dass Bürgerinnen und Bürger außerhalb von klinischen Studien die Möglichkeit haben, sich gegen Covid-19 immunisieren zu lassen".

Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, teilten die Firmen nach Abschluss letzter Analysen mit. Der Impfschutz bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, liege bei über 94 Prozent.

Europäische Behörde will bis 29. Dezember entscheiden

Am Montag hatten die Unternehmen auch ihre Zulassung bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema beantragt. Diese will bis zum 29. Dezember über die eine Zulassungsempfehlung entscheiden. Zum Antrag des US-Konzerns Moderna auf Zulassung seines Impfstoffs werde eine Entscheidung bis zum 12. Januar erwartet.

Sollte die Ema grünes Licht geben, kann die EU-Kommission die Verwendung der Impfstoffe für alle Mitgliedsländer genehmigen. Die Kommission folgt in der Regel der Ema-Empfehlung.

Die Bundesregierung will den Schritt Großbritanniens nicht bewerten. Großbritannien habe ein eigenes System und "das Recht, es so zu machen", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Eine Regierungssprecherin ergänzt, das in der EU gültige Verfahren über die Europäische Arzneimittelagentur Ema sei kein Selbstzweck. Es gehe immer darum, einen wirksamen und sicheren Impfstoff einzusetzen. Für die Bundesregierung sei klar, auch in der Pandemie nicht von der Gründlichkeit abzuweichen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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