Corona-Krise in Großbritannien Johnson plant offenbar fünfstufiges Warnsystem
Die Briten wurden hart vom Coronavirus getroffen, nun soll es erste Lockerungen geben. Medienberichten zufolge will der Premierminister allerdings ein Warnsystem einführen, um flexibel für Einschränkungen zu bleiben.
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge im Laufe des Tages ein fünfstufiges Warnsystem für England im Kampf gegen die Corona-Pandemie vorstellen. Dies sei Teil der Regierungspläne, um die Ausgangssperren langsam zu lockern.
Die Stufen des Warnsystems sollten mit Farbcodes von grün bis rot gekennzeichnet werden und das Corona-Risiko in der jeweiligen Gegend angeben. Dies solle es der Regierung ermöglichen, die Beschränkungen je nach regionaler Lage wieder zu verschärfen.
Landesteile werden wohl Londons Strategie übernehmen
Wales, Schottland und Nordirland haben mit Blick auf die Lockerung der Ausgangssperren eigene Machtbefugnisse. Es wird aber erwartet, dass sie sich weitgehend an die Maßnahmen in England anpassen. In Ländern wie Frankreich oder Indien sind Warnsysteme mit Farbcodes bereits im Einsatz.
Johnson hält am Abend eine Fernsehansprache. Dabei wird er vermutlich ankündigen, dass die Menschen ihre Wohnungen künftig öfter als nur einmal am Tag verlassen dürfen, um Sport zu treiben. Außerdem wird erwartet, dass Baumärkte, die Pflanzen, Samen und Gartenwerkzeug verkaufen, wieder öffnen dürfen.
Johnson erwartet "gefährlichen Teil"
"Das ist der gefährliche Teil", sagte Johnson der "Sun on Sunday". Großbritannien habe zwar den Höhepunkt der Pandemie überschritten. Nun müsse das Land aber noch mehr Sorgfalt walten lassen, um alles richtig zu machen. "Bergsteiger sagen, dass der Rückweg vom Gipfel am gefährlichsten ist. Das ist die Phase, in der man dazu neigt, allzu selbstsicher zu sein und Fehler zu begehen."
In Medienberichten hieß es, die Regierung werde auch das bisherige Motto ändern – von "Zuhause bleiben" zu "Wachsam bleiben". Großbritannien verzeichnet bisher 31.587 Tote in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Das Land hat damit die zweithöchste Totenzahl weltweit nach den USA.
- Nachrichtenagentur Reuters