Nach Tötung des IS-Chefs Erdogan verkündet Festnahme der Frau al-Bagdadis
"Wir haben seine Frau aufgegriffen, aber wir prahlen nicht damit", sagte Erdogan in Ankara. Details zu Ort und Zeit der Festnahme nannte er nicht.
Türkische Einsatzkräfte haben nach Angaben von Präsident Recep Tayip Erdogan die Frau des getöteten IS-Anführers Abu Bakr al-Bagdadi festgenommen. "Wir haben seine Frau aufgegriffen, ich sage es heute zum ersten Mal, aber wir prahlen nicht damit", sagte Erdogan in Ankara, ohne Details zu Ort und Zeit der Festnahme zu geben. Er bestätigte zudem, dass eine Schwester al-Bagdadis sowie deren Ehemann am Dienstag festgenommen worden waren. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte die Festnahme.
In den Gebieten in Nordsyrien, die von mit der Türkei verbündeten Rebellen kontrolliert werden, hielten sich noch Hunderte IS-Mitglieder und deren Familien auf, teilten die Aktivisten mit. Die Türkei werde in den kommenden Wochen vermutlich weitere Extremisten und deren Angehörige festnehmen.
Der IS-Chef hatte mindestens zwei Ehefrauen
Al-Bagdadi hatte mindestens zwei Frauen. Autor William McCants zufolge, der lange zum IS geforscht hat, war Al-Bagdadis erste Frau Asma die Tochter seines Onkels mütterlicherseits und damit seine Cousine. Seine zweite Frau Isra heiratete al-Bagdadi laut McCants vermutlich nach dem US-Einmarsch im Irak im Jahr 2003.
Die "New York Times" hatte unter Berufung auf Mitarbeiter der US-Regierung Ende Oktober berichtet, dass eine von al-Bagdadis Frauen vor dem Geheimeinsatz, der zu seinem Tod führte, festgenommen und befragt worden war. Sie habe Hinweise zu al-Bagdadis Standort in Nordsyrien gegeben. Um welche Frau es sich dabei handelte, blieb unklar.
- Nach Tod von al-Bagdadi: Türkei nimmt Schwester des getöteten IS-Chefs fest
Spezialkräfte des US-Militärs hatten al-Bagdadi Ende Oktober in einem Gehöft im Nordwesten Syriens aufgespürt. Dort zündete er US-Angaben zufolge eine Sprengstoffweste. Der IS bestätigte später den Tod des Anführers und benannte Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi zum Nachfolger.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP