Fragwürdige Ehrung Gedenkplatte für ehemaligen SS-Offizier in Estland enthüllt
Während des Zweiten Weltkriegs kämpfte Alfons Rebane für das Nazi-Regime. Trotzdem hat ein Veteranenverein nun eine Gedenktafel für den umstrittenen Esten eingeweiht.
In Estland ist eine umstrittene Gedenkplatte für einen ehemaligen SS-Offizier enthüllt worden. Die Tafel für den in einer SS-Uniform abgebildeten Alfons Rebane wurde in der südlichen Stadt Mustla eingeweiht. Ein örtlicher Veteranenverein hatte sie zur Erinnerung an Rebane initiiert, der sich im Zweiten Weltkrieg der SS angeschlossen hatte, um am Kampf gegen die Rote Armee teilzunehmen.
Die Nazis zeichneten ihn dafür mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes aus – als einen von zwei Ausländern. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete der 1908 geborene Rebane für den britischen Geheimdienst MI6. Danach ließ er sich in Westdeutschland nieder, wo er 1976 in Augsburg starb. 1999 wurden seine sterblichen Überreste nach Estland überführt und in der Hauptstadt Tallinn feierlich beigesetzt.
Es ist nicht das erste Denkmal für Rebane
Die estnische Regierung distanzierte sich von der Gedenkplatte. Es handle sich dabei um eine "private Initiative", sagte ein Sprecher. Die Kollaboration mit den Deutschen während des Zweiten Weltkrieges ist in Estland ein heikles Thema. Bereits 2004 wurde trotz heftiger Proteste jüdischer Verbände ein Denkmal für Rebane enthüllt.
- AFP