Terror von Lüttich Terrorverdächtiger tötete wohl eine weitere Person
Der mutmaßliche Terrorist von Lüttich soll schon vor seinem eigentlichen Angriff einen Menschen getötet haben. Der Belgier hatte offenbar Kontakt zu Islamisten.
Der Angreifer von Lüttich hat wenige Stunden vor seiner Tat einen weiteren Mann getötet. Das sagte der belgische Innenminister Jan Jambon dem belgischen Fernsehsender RTL. Demnach brachte der Attentäter in der Nacht zum Dienstag einen ehemaligen Mithäftling in der südbelgischen Provinz Luxemburg um. Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Verdacht. Dort laufen nun eigene Ermittlungen dazu.
Der mutmaßliche Täter Benjamin H. hatte am Dienstagvormittag in Lüttich zwei Polizistinnen und einen Zivilisten getötet und zwei Frauen als Geisel genommen, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde.
Täter rief "Allahu Akbar"
Ermittler haben Hinweise auf einen Terrorakt und Verbindungen zum Islamismus. Der Täter habe mehrfach "Allahu Akbar" (Gott ist groß) geschrien und wohl auch Kontakt zu radikalisierten Personen gehabt, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Der Verdächtige sei ein 31 Jahre alter Belgier, der als Krimineller verurteilt war und als Freigänger die Haftanstalt verlassen hatte.
Der belgische Innenminister Jambom nannte als Motiv für die Taten bei RTL ebenfalls eine mögliche Radikalisierung. "Aber vielleicht auch, dass er in unserer Gesellschaft keine Perspektive mehr hat, weil er in der Nacht zuvor einen Mord begangen hatte." Die Ermittler prüfen nun, ob der Täter allein gehandelt hat.
Verdächtiger war auf Freigang
Benjamin H. war den Angaben zufolge immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten, unter anderem wegen Diebstahls, Drogen und Widerstands gegen die Staatsgewalt. Er verbüßte eine Gefängnisstrafe im südbelgischen Marche-en-Famenne und hatte die Haftanstalt am Montagmorgen mit Genehmigung verlassen. Er hätte am Dienstagabend wieder im Gefängnis sein sollen.
- dpa