Über 25 Enthauptungen Die letzten IS-Terror-"Beatles" wurden festgenommen
Die Enthauptungsvideos der IS-Terror-Zelle "Beatles" schockierten die ganze Welt. US-Verbündete haben nun zwei britische Extremisten der Zelle festgenommen.
US-Verbündete haben im Norden Syriens zwei britische Mitglieder der IS-Terrormiliz um den berüchtigten Extremisten "Dschihadi John" gefangen genommen. Die für ihre Brutalität bekannten Männer sollen an der Enthauptung von Geiseln beteiligt gewesen sein. Sie sollen zu einer IS-Zelle gehören, die wegen ihrer Herkunft und ihres britischen Akzents auch "The Beatles" hieß. Die beiden Männer seien Anfang Januar festgenommen worden, sagte ein Sprecher des US-Militärs in Tampa am Donnerstag. Sie befänden sich im Gewahrsam der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), einem US-Verbündeten.
Standen auf US-Terrorliste
Nach Angaben des Sprechers handelt es sich um Alexanda Kotey und El Schafi Elscheich, die beide auf der US-Terrorliste stehen. Zu den vier "Beatles" gehörte auch der als "Dschihadi John" bekannt gewordene Extremist Mohamed Emwasi, der 2015 bei einem Luftangriff getötet worden war. Das vierte Mitglied der Gruppe, Aine Davis, wurde im Mai 2017 in der Türkei wegen Terrorvorwürfen verurteilt.
Die Zelle enthauptete nach Angaben des US-Außenministeriums mehr als zwei Dutzend Geiseln und folterte viele weitere. Zu ihren Opfern zählen die Journalisten James Foley und Steven Sotloff sowie die Entwicklungshelfer Peter Kassig, David Haines und Alan Henning. Videos der Enthauptungen, bei denen die Gefangenen in orangefarbene Overalls gekleidet waren, lösten 2014 weltweit Entsetzen aus.
Kotey und Elscheich lebten früher wie die anderen Mitglieder der Zelle in London. Der 34 Jahre alte Konvertit Kotey wuchs in der britischen Hauptstadt auf, wie der "Guardian" schreibt. Die Familie des 29 Jahre alten Elscheich stammt demnach aus dem Sudan. Er soll 2012 nach Syrien gereist sein, um sich Extremisten anzuschließen. Der "New York Times" zufolge erhielten US-Spezialkräfte nach der Festnahme Zugang zu den beiden und bestätigten ihre Identität.
Emwasi bei Drohnenangriff ums Leben gekommen
Emwasi war im November 2015 in der nordsyrischen Stadt Al-Rakka bei einem Drohnenangriff getötet worden, wie das IS-Propagandamagazin "Dabiq" schrieb. Ein Sprecher des US-Pentagons hatte damals einen Tag nach dem Angriff erklärt, "Dschihadi John" sei so gut wie sicher tot.
"Dschihadi John" war eine der bekanntesten Figuren der sunnitischen IS-Extremistengruppe. Der aus Kuwait stammende Dschihadist war erstmals im Enthauptungsvideo von James Foley im August 2014 aufgetaucht. Emwasi war an weiteren Enthauptungen beteiligt. Der Mann trat in den IS-Videos stets vermummt auf und sprach Englisch mit Londoner Akzent.
Tochter von Oper erleichtert
Die Tochter des vom IS im Jahr 2014 ermordeten britischen Entwicklungshelfers Haines zeigte sich erleichtert über die Festnahme. "Es ist hervorragend, dass diese bösen Menschen geschnappt wurden", sagte Bethany Haines dem britischen TV-Sender ITV. "Die Familien (der Opfer) werden nun jemanden haben, den sie für den Tod ihrer Liebsten zur Verantwortung ziehen können." Die Strafe könne nicht schwer genug ausfallen. Ihr Vater David war als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation in Syrien tätig gewesen. Er wurde vom IS verschleppt und von Emwasi vor laufender Kamera ermordet.