Nach Mord an Rabbiner Israels Armee tötet Hauptverdächtigen
Nach dem Mord an einem Rabbiner und Familienvater haben israelische Soldaten den palästinensischen Hauptverdächtigen getötet. Beim Zugriff war der Mann schwer bewaffnet.
Ein Terrorverdächtiger Palästinenser ist bei einem israelischen Militäreinsatz im Westjordanland getötet worden. Laut Armee soll es sich bei dem Mann um den Kopf einer Zelle handeln, die im vergangenen Monat einen Rabbiner und sechsfachen Vater erschossen hat.
Der Verdächtige hielt sich nach Medienberichten in der Ortschaft Jamun in der Nähe der Palästinenserstadt Dschenin versteckt. Als die israelischen Truppen sich dem Haus näherten, sei er mit einem Sturmgewehr und Sprengsätzen bewaffnet auf sie zugegangen, berichtete die Nachrichtenseite "ynet". Die Soldaten hätten ihn daraufhin bei dem Einsatz in der Nacht zum Dienstag erschossen.
Lieberman: "Rechnung ist beglichen"
"Die Rechnung ist beglichen", teilte der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman mit. Am 9. Januar war der Rabbiner bei einem Überfall getötet worden, als er in seinem Auto unterwegs war. Bei der Suche nach Täter und Komplizen tötete die israelische Armee bereits zwei Palästinenser.
Am Sonntag stimmte Israels Regierung als Reaktion auf den Mord für die Legalisierung des israelischen Siedlungsaußenpostens im nördlichen Westjordanland. Der Außenposten Chavat Gilad, in dem der Rabbiner mit seiner Familie lebte, soll nun in eine dauerhafte Siedlung umgewandelt werden. Israel unterscheidet selbst zwischen illegalen Siedlungen und Siedlungen, die mit Genehmigung gebaut wurden. Aus Sicht der internationalen Gemeinschaft sind alle Siedlungen illegal.
- dpa