Angriff auf Hotel Deutsche stirbt bei Anschlag in Kabul
Es war ein nicht enden wollender Albtraum: 17 Stunden dauerte der Taliban-Angriff auf ein großes Hotel in Afghanistans Hauptstadt Kabul. Unter den Opfern ist auch eine Deutsche.
Bei dem Anschlag auf ein Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist eine deutsche Mitarbeiterin einer internationalen Hilfsorganisation ums Leben gekommen. Das bestätigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Die Angehörigen würden informiert, es gebe keine Hinweise auf andere deutsche Verletzte, erklärte sie.
Nach Angaben der Entwicklungshilfeorganisation Shelter Now stammte die Frau aus Baden-Württemberg. Sie habe mit ihrer kleinen Hilfsorganisation Cabilla über Jahrzehnte immer wieder arme Menschen in Afghanistan unterstützt hat, sagte Shelter-Now-Chef Georg Taubmann. Cabilla habe ab und zu mit Shelter Now zusammengearbeitet. Taubmann schätzte das Alter der Frau auf Mitte 60.
"Sie war eine sehr mutige Frau", sagte Taubmann der dpa. Am Sonntag hätte sie zusammen mit Shelter Now deren Taubstummenprojekt besuchen sollen. Die Helferin war vor etwa einer Woche in Kabul angekommen. Dass sie im großen Intercontinental-Hotel wohnte, das Samstagnacht von Talibankämpfern angegriffen wurde, sei ungewöhnlich gewesen, sagte Taubmann. Sie habe sonst immer in bescheidenen Gästehäusern oder bei Freunden gewohnt.
Zahl der Opfer gestiegen
Nach dem 17-stündigen Taliban-Angriff auf ein großes Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Sonntag ist die offizielle Zahl der Todesopfer von 18 auf 19 gestiegen.
Neben der Deutschen sind auch Ukrainer, Venezolaner, Afghanen und ein Kasache unter den Toten, teilten afghanische Behörden mit. Außerdem starben alle sechs afghanischen Angreifer bei der Attacke.
Ein für tot erklärter griechischer Pilot rief am Montagmorgen den griechischen TV-Sender Skai an und beschrieb, wie er sich vor den Angreifern in seinem Zimmer versteckt hatte. Mit Unterstützung norwegischer Soldaten wurden die Terroristen dann zurückgeschlagen.
Der Großteil der Opfer hatte für die afghanische Fluglinie "Kam Air" gearbeitet, die das Hotel als Basis für internationale Angestellte genutzt hatte. "Kam Air" kündigte Verspätungen und Flugstreichungen an.
Quellen:
dpa, AFP