Terror von New York Trump erwägt Inhaftierung von Attentäter in Guantanamo
Er tötete acht Menschen und verletzte elf weitere zum Teil schwer – nun gehen US-Behörden davon aus: Der Attentäter von New York stand in Verbindung mit dem Islamischen Staat. Er soll sich in den USA radikalisiert haben. US-Präsident Trump will ihn möglicherweise in Guantanamo internieren.
Während ein Familienfreund ihn als ruhig und hart arbeitend beschreibt, nennt ihn US-Präsident Donald Trump "krank und gestört". Ein Bild von Sayfullo Saipov, den Offizielle nun als Terroristen bezeichnen, ergibt sich nur langsam. Was wir über ihn wissen:
Ein junger Einwanderer
Polizeikreise identifizierten den mutmaßlichen Angreifer als den 29-jährigen Saipov, der aus Usbekistan stammt. Auf legalem Weg kam er im Jahr 2010 in die Vereinigten Staaten und soll anschließend zunächst im US-Staat Ohio gelebt haben. Ein Bekannter sagt, Saipov sei nach der Einreise zunächst bei seiner Familie in einem Vorort von Cincinnati geblieben. "Er hat immer gearbeitet", sagte er der Zeitung "Cincinnati Enquirer". "Er ist nie auf Partys oder so etwas gegangen. Er ist nur nach Hause gekommen, hat sich ausgeruht und ist dann wieder zur Arbeit gegangen."
Seine Zeit in Florida
Den Behörden zufolge hatte der Tatverdächtige einen in Florida ausgestellten Führerschein. Andere öffentliche Unterlagen führen eine Adresse in einem Wohnkomplex der Stadt Tampa auf. Bewohner dort sagten am Dienstagabend, FBI-Ermittler hätten ihnen Fragen gestellt.
Ein Freund von Saipov, der den Tatverdächtigen in Florida kennenlernte, sagte der "New York Times" und der "New York Post", der 29-Jährige habe wie ein "sehr guter Kerl" gewirkt. "Meine Kinder mögen ihn auch. Er spielt immer mit ihnen."
Beziehungen nach New Jersey
Offiziellen Angaben zufolge lebte der Usbeke zuletzt in New Jersey, wo er wahrscheinlich auch den Pick-Up-Truck einer Baumarktkette mietete – und zwar nur eine Stunde vor der verheerenden Fahrt über den Radweg in Manhattan. Dienstagnacht durchsuchte die Polizei einen Minivan auf dem Parkplatz des Baumarkts in der Stadt Passaic in New Jersey. Der Wagen hatte ein Nummernschild aus Florida.
Uber-Fahrdienst
Der Fahrdienst Uber gab bekannt, Saipov habe eine Überprüfung des Unternehmens überstanden und sei sechs Monate lang für den Anbieter gefahren. Insgesamt habe er mehr als 1400 Fahrten absolviert. Nach dem Angriff sei der mutmaßliche Täter von dem Fahrdienst ausgeschlossen worden. Das Unternehmen stehe in Kontakt mit dem FBI und überprüfe zudem das Fahrtenbuch des Mannes.
Lkw-Fahrer
Dokumente zeigen, dass er Berufskraftfahrer war und zwei Geschäfte in Ohio gegründet hatte. Sayf Motors habe die Adresse des Familienfreundes bei Cincinnati genutzt, Bright Auto LLC eine in der Nähe von Cleveland. Eine Webseite für die Lkw-Industrie listet den Tatverdächtigen in Paterson, New Jersey, auf. Der Wohnort wurde Dienstagnacht durchsucht.
Gerichtsunterlagen zufolge lag im April 2016 ein Haftbefehl gegen Saipov vor, als er eine Anhörung über eine Ordnungswidrigkeit verpasste. Grund war damals, dass er falsche Bremsen in einem Wagen nutzte. Die Angelegenheit löste er im vergangenen November, indem er sich schuldig bekannte und 200 Dollar für Strafgebühren und Gerichtskosten zahlte.
Kein digitaler Fußabdruck
Nach der Tat tauchten zunächst keine Accounts in sozialen Netzwerken auf, die mit ihm in Verbindung standen. Trotzdem gibt es einige Details aus seinem Privatleben: Im Bezirk Summit County in Ohio ist ein Mann seines Namens aufgeführt, der am 12. April 2013 heiratete. Seine Frau ist rund sechs Jahre jünger als er. Taschkent, die Hauptstadt von Usbekistan, ist demnach Heimat der beiden.
Bekenntnis und Radikalisierung
Nach US-Angaben stand Saipov in Verbindung zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf zwei Ermittler, in einer in der Nähe des Tatfahrzeugs gefundenen Notiz habe sich der Mann zum IS bekannt. Sie gehen allerdings weiter davon aus, dass er ein Einzeltäter gewesen ist. Andrew Cuomo, der Gouverneur des Bundesstaates New York, sagte, Saipov habe sich in den Vereinigten Staaten radikalisiert.