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Anschlag in Barcelona: Hauptattentäter bei Polizeieinsatz getötet


Nach Anschlag in Barcelona
Gesuchter Younes Abouyaaquoub ist tot

Von dpa
Aktualisiert am 22.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Der mutmaßliche Attentäter von Barcelona, Younes Abouyaaqoub.Vergrößern des Bildes
Der mutmaßliche Attentäter von Barcelona, Younes Abouyaaqoub. (Quelle: Spanish Interior Ministry/ap-bilder)

Vier Tage nach den Terroranschlägen in der spanischen Region Katalonien mit mindestens 15 Toten ist der gesuchte Hauptattentäter bei einem Polizeieinsatz getötet worden.

Die Polizei hat den Hauptverdächtigen des Terroranschlags von Barcelona, Younes Abouyaaquoub, getötet. Das erklärte die katalanische Polizei am Montag auf Twitter. Bei dem Einsatz soll er etwas am Körper getragen haben, das wie ein Sprengstoffgürtel aussah, hieß es zuvor.

Die spanischen Behörden hatten in ganz Europa nach Abouyaaquoub suchen lassen. Die Regionalpolizei hatte Fahndungsbilder veröffentlicht und die Bürger zur Mithilfe aufgerufen.

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Abouyaaquoub ist nach Erkenntnissen der Behörden jener Mann, der am Donnerstag auf der Touristenmeile Las Ramblas mit einem Lieferwagen gezielt Passanten überfuhr und dabei mindestens 13 Menschen tötete. Mehr als hundert Menschen wurden verletzt. Die Opfer stammten nach vorläufigen Angaben aus 35 Ländern.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind 13 Deutsche unter den Verletzten. Zwei deutsche Frauen wurden lebensgefährlich verletzt, eine von ihnen war in einem extrem kritischen Zustand. Am Montag wurden noch 50 der Opfer in Krankenhäusern behandelt. Einige von ihnen schwebten nach Angaben der Rettungsdienste noch in Lebensgefahr.

Flucht mit Sonnenbrille

Auf seiner Flucht hatte Abouyaaquoub auf dem Unigelände in Barcelona auch einen 34-jährigen Spanier erstochen, um an den Wagen des Mannes zu gelangen, so die Behörden. Mit dem Fahrzeug wurde eine Polizeisperre überfahren. Das Auto mit der Leiche des Besitzers auf dem Rücksitz wurde später im Vorort Sant Just Desvern gefunden.

Abouyaaquoub sei allein auf der Flucht, hatte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero gesagt. Man habe "überhaupt keine Zweifel", dass er der Hauptattentäter sei.

Wie die Zeitungen "El País" und "La Vanguardia" unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden meldeten, soll Abouyaaquoub nach seiner Terrorfahrt eine Sonnenbrille aufgesetzt haben und zu Fuß durch die bei Touristen sehr beliebten Markthallen des Mercat de la Boqueria entkommen sein. Auf Bildern, die den jungen Mann bei seiner Flucht zeigen sollen, wirkt Abouyaaquoub sehr ruhig. Seine Mutter appellierte am Wochenende an ihn, sich zu stellen. "Mir ist es lieber, er kommt ins Gefängnis, als dass er stirbt."

Der Marokkaner sei nach den vorliegenden Erkenntnissen der einzige Insasse des Terrorfahrzeugs gewesen, so Minister Forn. Am Montag durchsuchte die katalanische Polizei nach Medienberichten erneut mehrere Häuser und Wohnungen in dem Ort Ripoll rund 25 Kilometer nördlich von Barcelona. Zeugen berichteten von "großangelegten Aktion" mit Beamten in Uniform und Zivil.

Imam soll Kopf der Terrorzelle gewesen sein

Aus Ripoll stammten Abouyaaquoub und auch der Imam Abdelbaki Es Satty. Der Geistliche wird verdächtigt, Kopf der Terrorzelle gewesen zu sein, die hinter Anschlag von Barcelona und einer vereitelten Attacke im Küstenort Cambrils stand. Der Imam kam möglicherweise bei einer Explosion in Alcanar ums Leben, wo die Terroristen ihre Anschläge vorbereitet haben sollen. "Alles deutet darauf hin", sagte Polizeichef Trapero am Montag. Im Haus hatte die Terrorzelle unter anderem 120 Gasflaschen gehortet.

Wenige Stunden nach der Terrorfahrt von Barcelona war in Cambrils auch eine Frau ums Leben gekommen, die von mutmaßlichen Terroristen auf der Flucht überfahren wurde. Die fünf Männer wurden im Küstenort rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona wenig später von der Polizei erschossen. Die Gruppe um Es Satty soll auch einen Sprengstoff-Anschlag auf die Basilika Sagrada Familia in Barcelona vorgehabt haben, wie die Zeitung "El Confidencial" und andere Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten.

Vier mutmaßliche Terroristen wurden festgenommen. Sie sollen am Dienstag dem Ermittlungsrichter in Madrid vorgeführt werden. Die Behörden gehen davon aus, dass alle anderen Mitglieder der Zelle tot sind.

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