Schulz und Merkel einig Kanzlerin verurteilt islamistischen Terrorismus
Nach den Anschlägen in Spanien mit mindestens 14 Toten zeigt Angela Merkel eine klare Haltung. Gemeinsam mit ihrem Wahl-Gegner Martin Schulz möchte sie "ein Zeichen der Solidarität zu setzen".
"Diese mörderischen Anschläge haben uns erneut vor Augen geführt, mit welch vollständiger Menschenverachtung der islamistische Terrorismus vorgeht", sagte Merkel in Berlin. In einem Telefonat habe sie dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy "im Namen des ganzen deutschen Volkes unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme übermittelt".
Spanier und Deutsche seien verbunden in der "Entschlossenheit", diesen "Mördern" nicht zu gestatten, "dass sie uns von unserem Weg abbringen, von unserer Art zu leben", sagte die Kanzlerin. Gerade Barcelona stehe für so vieles, was diese Lebensart der freien Welt ausmache. "Der Terrorismus kann uns bittere und tieftraurige Stunden bereiten", sagte sie. "Aber besiegen kann er uns nie."
Am Donnerstag war ein Lieferwagen in Barcelona auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas in die Menschenmenge gerast. Bei dem von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchten Attentat wurden 14 Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt. Später ereignete sich eine ähnliche Attacke im rund hundert Kilometer südlich gelegenen Badeort Cambrils, bei der sieben Menschen verletzt wurden.
Merkel sagte, sie habe sich angesichts der Gewalt Gedanken gemacht, "ob wir in ganz Deutschland Wahlveranstaltungen durchführen sollten". Sie sei zu dem Schluss gekommen: "Ja, das tun wir. Denn Wahlen und die Wochen davor, das ist auch eine Feier der Demokratie, und damit eine Feier unserer Freiheit. Die Terroristen werden das nie verstehen."
Martin Schulz und Angela Merkel sind sich einig – Terror darf nicht siegen
Auch der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat mit der Kanzlerin vereinbart gemeinsam "ein Zeichen der Solidarität zu setzen". Wir waren uns absolut einig darin, dass auch in einem Wahlkampf (...) ganz klar wird, dass es über alles politisch Trennende hinaus einen gemeinsamen Willen gibt, dem Terror keinen Platz zu lassen und sich ihm bei der Verteidigung einer offenen Gesellschaft entgegenzustellen."
Er bezeichnete den Anschlag als feigen Akt, der ihn "bestürzt, wütend und traurig zugleich" mache. "Aber er wird uns nicht davon abbringen, dass wir an unserer offen Gesellschaft festhalten." Die Botschaft an die Terroristen laute: "Ihr werdet nicht gewinnen."
Die Kanzlerin sagte, sie habe sich darüber auch telefonisch mit den Vertretern der anderen Parteien ausgetauscht. Bei Wahlkampfauftritten werde aber "der traurigen Stunden durch den Charakter dieser Veranstaltungen Rechnung" getragen. So werde unter anderem auf laute Musik verzichtet, außerdem soll es Gedenkminuten geben.