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Verdächtiger festgenommen nach Auto-Attacke auf Soldaten bei Paris


Angriff auf Soldaten in Paris
Polizei schießt Verdächtigen nieder - Festnahme

reuters, afp, dpa, t-online.de

Aktualisiert am 09.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein französischer Soldat patrouilliert in Levallois-Perret bei Paris in der Nähe des Tatorts, wo ein Fahrzeug in eine Gruppe Soldaten gefahren ist und sechs Menschen verletzt hat.Vergrößern des Bildes
Ein französischer Soldat patrouilliert in Levallois-Perret bei Paris in der Nähe des Tatorts, wo ein Fahrzeug in eine Gruppe Soldaten gefahren ist und sechs Menschen verletzt hat. (Quelle: dpa-bilder)

Nach einer Auto-Attacke auf Soldaten nahe Paris mit sechs Verletzten ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Der mutmaßliche Täter wurde nach einer Verfolgungsjagd auf der Autobahn gestoppt und angeschossen.

Polizisten hätten das Auto des Verdächtigen auf der Autobahn A16 zwischen den nordfranzösischen Städten Boulogne-sur-Mer und Calais gestoppt und den Verdächtigen angeschossen, teilten die Behörden mit. Bei der Flucht habe der Fahrer mindestens ein Auto gerammt. Spezialeinheiten der Polizei hätten dann das Feuer eröffnet. Der Fahrer sei durch die Polizeischüsse verletzt worden.

Die für Terror zuständige Pariser Staatsanwaltschaft zog den Fall an sich. Die Behörde leitete eine Untersuchung ein – wegen versuchten Mordes an Amtspersonen in Verbindung mit einem Terrorvorhaben.

Identität des Tatverdächtigen unklar

Beim Festgenommenen, einem Mann, der 1980 geboren wurde, handele es sich mutmaßlich um den Täter, berichten Justizkreise. Demnach sei der Verdächtige im gesuchten Auto gewesen und habe versucht zu fliehen. Die Identität des Mannes müsse noch zweifelsfrei geklärt werden. Ebenso, ob tatsächlich er die Soldaten angefahren habe.

Verteidigungsministerin Parly sprach in ihrer Mitteilung von einer "feigen Tat". Die laufende Untersuchung müsse auch die Absichten des Täters klären.

Bei der Attacke auf Soldaten im Pariser Vorort Levallois-Perret waren am Morgen sechs Soldaten verletzt worden. Die Soldaten gehörten zum Anti-Terror-Einsatz "Sentinelle" (Wache), der Militärpatrouillen in vielen französischen Städten umfasst.

"Wir wissen, dass es eine absichtliche Tat war"

Die Attacke war nach Angaben des französischen Innenministers Gérard Collomb kein Unfall. "Wir wissen, dass das eine absichtliche Tat war", sagte er am Mittwoch nach einem Besuch bei betroffenen Soldaten im Krankenhaus. Das Auto sei langsam gefahren, habe dann etwa fünf Meter von den Soldaten entfernt beschleunigt, um dann gegen sie zu fahren.

Der Bürgermeister von Levallois-Perret, Patrick Balkany, geht von einem "vorsätzlichen Akt" aus. Zum Fernsehsender "BFMTV" sagte Balkany, dass sich das Auto auf der Straße positioniert habe. Der Fahrer hätte augenscheinlich darauf gewartet, dass die Soldaten zu ihrem Fahrzeug gehen. Dann sei das Auto auf sie zugerast.

Soldaten leichter verletzt als zunächst angenommen

Die Soldaten wurden in zwei verschiedene Krankenhäuser gebracht. Drei von ihnen erlitten leichte Verletzungen. Bei den anderen hatten die Behörden zunächst schwere Verletzungen befürchtet. Das bewahrheitete sich nicht: "Wir haben beruhigende Neuigkeiten zu ihrem Zustand", sagte Parly.

Regierungssprecher Christophe Castaner hatte nach der wöchentlichen Kabinettssitzung im Élyséepalast und vor der Festnahme des Verdächtigen gesagt, es würden alle Mittel eingesetzt, um den oder die Verantwortlichen zu "neutralisieren".

Kein Einzelfall

Französische Sicherheitskräfte waren mehrfach Ziel von Anschlägen. Im April wurde ein Polizist auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées erschossen. Anfang des Jahres ging ein Mann mit Macheten auf eine Militärpatrouille im Louvre-Museum los, er wurde überwältigt. Im März erschossen Soldaten einen Angreifer im Pariser Flughafen Orly, der einer Soldatin ihre Waffe entreißen wollte.

Am vergangenen Wochenende wurde am Eiffelturm ein Mann mit einem Messer festgenommen, der in einer Vernehmung sagte, er habe einen Anschlag auf einen Soldaten geplant. Er wurde inzwischen in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Bei islamistischen Anschlägen in Frankreich wurden seit Anfang 2015 fast 240 Menschen ermordet.

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