Verfolgungsjagd in Brüssel Nach Schießerei rückten Sprengstoff-Experten an
Die Brüsseler Polizei hat nach einer wilden Verfolgungsjagd im Stadtteil Molenbeek auf ein Auto geschossen. Als Polizisten den Mann schließlich nach mehreren Kollisionen aus dem Wagen mit deutschem Kennzeichen zogen,
Aufgefallen war der Mann, als er eine rote Ampel überfuhr. Bei der anschließenden filmreifen Verfolgungsjagd ließ er sich nicht einmal durch Schüsse auf die Reifen seines Wagens stoppen. Erst nachdem er zum zweiten Mal mit einem Polizeiauto zusammenkrachte, konnte er festgenommen werden.
Der Fahrer habe zu Polizisten gesagt, dass sich Sprengstoff in dem Fahrzeug befinde, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Daraufhin sei das Gebiet abgesperrt worden und ein Bombenräumkommando angerückt. Die Experten wurden bei der Untersuchung allerdings nicht fündig. 400 bis 500 Menschen mussten zu ihrer eigenen Sicherheit in nahe gelegenen Geschäften bleiben. Der Mann sei alleine gewesen, niemand sei verletzt worden.
Grund für die Flucht noch unklar
Warum der Autofahrer die Flucht vor der Polizei ergriff, blieb zunächst unklar. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei ihm um einen 1981 in Ruanda geborenen Mann, der zuletzt in Deutschland gelebt haben soll. Er habe bei seiner ersten Vernehmung psychisch gestört gewirkt und nicht schlüssige Äußerungen gemacht. Der Wagen stammte dem Nummernschild zufolge aus dem Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz.
Für Aufsehen sorgte die Verfolgungsjagd auch deswegen, weil sie in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek endete. Diese gilt als ein Hochburg radikaler Islamisten in Europa. Brüssel befindet sich seit den Selbstmordanschlägen auf den Flughafen Brüssel-Zaventem und eine U-Bahn-Station im März 2016 mit insgesamt 32 Toten in erhöhter Alarmbereitschaft. Viele Verdächtige, die mit den Taten sowie den Pariser Terroranschlägen vom November 2015 in Verbindung gebracht wurden, lebten im Stadtteil Molenbeek oder hielten sich vorübergehend dort auf.