Messerangriff auf Touristen Zwei Urlauber in Hurghada getötet
Ägypten ist Schauplatz mehrerer Anschläge. In Hurghada hat ein Angreifer zwei Touristen mit einem Messer getötet, mindestens sechs weitere Menschen wurden verletzt.
Der Angreifer in Hurghada sei festgenommen worden und werde verhört. Zur Nationalität der Todesopfer gibt es widersprüchliche Angaben. Die ägyptische Nachrichtenseite "Al-Masry al-Youm" berichtet, dass es sich bei den Toten um zwei Touristinnen aus der Ukraine handeln soll. Sicherheitskräfte sagten dagegen, dass es sich bei den Todesopfern um Deutsche handeln soll. Das Auswärtige Amt in Berlin schließt nicht aus, dass es sich bei den Opfern um Deutsche handelt. "Gewissheit haben wir darüber noch nicht", teilte ein Sprecher am Abend mit. Das Motiv für die Tat waren zunächst unklar.
Der Angreifer sei von einem öffentlichen Bereich aus an den Hotelstrand geschwommen und habe mit dem Messer mehrere Touristengruppen angegriffen, hieß es in einer Erklärung des ägyptischen Innenministeriums. Die ägyptische Nachrichtenseite "Al-Masry Al-Youm" zitierte den Manager des Hotels "El Palacio". Demnach soll der Angreifer zunächst an einem benachbarten Hotelstrand Urlauber attackiert haben, bevor er zum Strand seiner Anlage weitergeschwommen sei. Dort sei er von Sicherheitsleuten und Gästen überwältigt worden.
Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte den Angriff. "Diese feige und niederträchtige Tat, die sich gezielt gegen Urlauber gerichtet zu haben scheint, die einfach nur eine unbeschwerte und erholsame Zeit am Meer verbringen wollten, verurteilen wir auf das Schärfste", erklärte ein Sprecher des Ministeriums. "Wir trauern mit den Familien der Opfer und hoffen, dass alle, die bei dem Angriff verletzt worden sind, rasch und vollständig wieder gesund werden." Die Botschaft in Kairo stehe im engsten Kontakt zu den ägyptischen Behörden und arbeite daran, schnellstmöglich für Aufklärung zu sorgen, ob tatsächlich deutsche Touristen unter den Opfern sind.
Außerdem wurden in der Nähe von Kairo fünf Polizisten bei einem Angriff auf einen Kontrollpunkt getötet. Maskierte Angreifer hätten die Polizisten am Morgen in der Provinz Gizeh in Al-Badraschein rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo beschossen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Zwei Polizisten und drei Rekruten seien getötet worden. Zunächst bekannte sich niemand zu diesem Angriff.
Ägypten häufiges Ziel von Anschlägen
In den letzten Jahren ist es im beliebten Reiseland am Nil immer wieder zu Anschlägen auf Touristen gekommen. Im April 2006 waren bei einem Dreifach-Anschlag im ägyptischen Urlaubsort Dahab 20 Menschen getötet worden, darunter ein Kind aus Deutschland. Im Juli 2005 starben bei einer Anschlagsserie im Badeort Scharm el Scheich 68 Menschen, unter ihnen auch westliche Touristen. Vier verschiedene Gruppen bekannten sich zu den Anschlägen.
Im Oktober 2015 kamen 224 Menschen ums Leben, als ihre im Badeort Scharm el Scheich gestartete Maschine über der Sinai-Halbinsel abstürzte. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich dazu, auf das Flugzeug einen Bombenanschlag verübt zu haben. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um russische Touristen.