Angriff auf Bus in Ägypten Mindestens 24 koptische Christen getötet
In Ägypten sind bei einem Angriff Bewaffneter auf einen Bus mindestens 24 Christen getötet worden. Die Terrormiliz IS hatte erst vor Kurzem mit Angriffen auf Christen und Ausländer in dem Land gedroht.
Mindestens 25 Menschen seien bei der Attacke verletzt worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kairo mit. Aus Sicherheitskreisen hieß es, Unbekannte hätten in der Nähe der Stadt Al-Minja das Feuer auf das Fahrzeug eröffnet. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Den Sicherheitsquellen zufolge waren die Opfer auf dem Weg zu einem Kloster.
In der Region um Al-Minja leben zahlreiche Christen. Ägyptens Christen waren bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Anfang April starben am Palmsonntag bei einem Doppelanschlag auf Kirchen in Alexandria und in Tanta mehr als 45 Menschen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich.
Anfang Mai drohten die Extremisten mit neuen Angriffen auf Christen. Muslime sollten Ansammlungen von Christen und Ausländern aus dem Westen meiden, warnte ein namentlich nicht genannter Anführer der Gruppe in einem Interview der IS-Publikation "Al-Nabaa". Er forderte Muslime auch dazu auf, Einrichtungen der ägyptischen Armee, Polizei und Regierung fernzubleiben.
Christen machen rund zehn Prozent der mehr als 90 Millionen Ägypter aus. Papst Franziskus nahm Ägypten Ende April bei einem Besuch in Kairo im Kampf gegen religiösen Extremismus und Terror gegen Christen in die Pflicht. Die Probleme müssten sofort angegangen werden, "um ein noch schlimmeres Abdriften in die Gewalt zu vermeiden", sagte der Pontifex bei einem Treffen mit Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi.