Angriff auf Flüchtlingslager IS richtet Massaker an Zivilisten an
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat ein Flüchtlingslager im Nordosten von Syrien angegriffen und mindestens 32 Menschen getötet.
Die Extremisten hätten sich am Morgen in das Dorf Radschm Sleibi geschlichen, in dem ein temporäres Lager für Flüchtlinge aus IS–Gebieten in Syrien und im Irak eingerichtet wurde, erklärten ein kurdischer Sprecher und Aktivisten. Das Dorf liegt direkt an der Grenze zwischen der kurdisch kontrollierten Provinz Hassakeh und den IS–Gebieten.
Ein kurdischer Sprecher, Redur Chalil, erklärte, die IS–Kämpfer hätten zunächst einen Kontrollpunkt der Demokratischen Kräfte Syriens angegriffen – ein Militärbündnis, das im syrischen Bürgerkrieg den IS bekämpft. Danach hätten die Extremisten ein Massaker an Zivilisten verübt.
Mehrheitlich Frauen und Kinder getötet
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, es habe 32 Tote gegeben. 23 von ihnen seien Zivilisten gewesen, die meisten stammten demzufolge aus dem Irak. An dem Angriff seien Selbstmordattentäter beteiligt gewesen. Ein Aktivist sagte, bei den Opfern handele es sich mehrheitlich um Frauen und Kinder. Aus einem Krankenhaus in Hassakeh hieß es, die Verletzten hätten Schuss– und Stichwunden gehabt.
In dem Lager in Radschm Sleibi verbringen die Flüchtlinge meist etwa zwei Wochen. In dieser Zeit werden sie von kurdischen Behörden überprüft und dann in ein Lager in der 30 Kilometer entfernten Stadt Al–Hol gebracht. Der kurdische Sprecher Chalil sagte, vor dem Angriff hätten IS–Selbstmordattentäter Bomben in der Ortschaft Schaddadeh gezündet und Gefechte zwischen den DKS und den Extremisten ausgelöst.