Tödliche Terror-Attacke Was wir über den Attentäter von London wissen
Beim Attentäter von London handelt es sich nach Polizeiangaben um den 52-jährigen Khalid Masood. Der in Großbritannien geborene Mann verwendete demnach mehrere Decknamen und ist seit Jahren polizeibekannt - allerdings nicht als möglicher Terrorist, sondern als Gewalttäter.
Khalid Masood wurde nach Polizeiinformationen in Kent, südöstlich von London, geboren und lebte zuletzt vermutlich in Mittelengland. Der 52-Jährige wurde in der Vergangenheit mehrfach verurteilt: wegen gewalttätiger Übergriffe, schwerer Körperverletzung, unerlaubten Waffenbesitzes und Störung der öffentlichen Ordnung.
Keine Hinweise auf Anschlagspläne
"Seine erste Verurteilung war 1983 wegen Sachbeschädigung, die letzte 2013 wegen unerlaubten Besitzes eines Messers", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Erkenntnisse über mögliche Anschlagspläne Masoods lagen den Behörden demnach nicht vor. Theresa May sagte, er sei wegen "gewalttätigen Extremismus" ins Visier der Ermittler geraten, sei aber als Randfigur betrachtet worden.
Am Mittwoch war der Mann in einem Auto in Passanten auf der Westminster-Brücke gerast. Er fuhr wenige hundert Meter weiter und krachte mit dem grauen Hyundai i40 in den Zaun des Parlamentsgebäudes. Danach sprang er aus dem Wagen und lief nach Medienberichten mit zwei Messern bewaffnet auf das Gelände des Parlaments.
Dort stach Masood einen unbewaffneten Polizisten nieder. Anschließend wurde er von einem anderen Beamten erschossen. Bei dem Anschlag starben drei Menschen, rund 40 wurden verletzt. Ein Mann erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Attentäter hatte den als Waffe genutzten Wagen nach Angaben des Autoverleihers Enterprise in Birmingham geliehen. Dabei habe er als Beruf Lehrer angegeben, berichtete die BBC.
Eigenes Motiv oder vom IS gesteuert?
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte das Attentat für sich und nannte Masood einen ihrer "Soldaten". Scotland Yard hatte zuvor von einem Einzeltäter gesprochen, der "vom internationalen Terrorismus inspiriert wurde".
Das IS-Sprachrohr "Amak" meldete, der Angreifer sei mit seiner Tat Aufrufen gefolgt, Bewohner von Staaten der "internationalen Koalition" anzugreifen. Damit ist die Anti-IS-Koalition unter Führung der USA gemeint, der unter anderem Großbritannien, Frankreich und Deutschland angehören. Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet.