Über 440 Personen verhaftet Türkei: Razzien gegen mutmaßliche IS-Mitglieder
Bei landesweiten Razzien sind in der Türkei rund 440 mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden. Darunter offenbar auch IS-Anhänger aus Bremen und Hamburg. Unter den Verdächtigen seien zahlreiche Ausländer sowie Extremisten, denen die Planung von Angriffen in der Türkei vorgeworfen werde, berichteten die Nachrichtenagenturen Dogan und Anadolu.
Allein in der Stadt Sanliurfa im Südosten der Türkei wurden Dogan zufolge 150 Verdächtige festgenommen, in der nahegelegenen Stadt Gaziantep unweit der syrischen Grenze waren es 47 Verdächtige. In der Hauptstadt Ankara gab es bei Razzien in vier Bezirken insgesamt 60 Festnahmen, unter den Verdächtigen waren vor allem ausländische Bürger.
Auch in der eigentlich ruhigen Stadt Izmir an der Ägäisküste gab es neun Festnahmen - den Verdächtigen wurde Anadolu zufolge vorgeworfen, nach Syrien gereist zu sein und in der Stadt Anschläge geplant zu haben. Festnahmen gab es auch in Istanbul und in der Nachbarprovinz Kocaeli.
Kampf gegen Terrorismus verschärft
Die Razzien erfolgten über einen Monat nach dem tödlichen Anschlag in einem Nachtclub in Istanbul. Dabei waren in der Silvesternacht 39 Menschen getötet worden. Der IS bekannte sich zu dem Anschlag. Der nach der Tat festgenommene mutmaßliche Schütze gab später an, auf direkte Anweisung der Miliz gehandelt zu haben.
Die Türkei hatte im vergangenen Jahr einen gescheiterten Putschversuch und Dutzende blutige Anschläge erlebt, die mit dem IS oder kurdischen Extremisten in Verbindung gebracht werden. Das Land hat seine Bemühungen im Kampf gegen Terrorismus verstärkt.