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Massaker in Palmyra: Islamischer Staat tötet über 400 Menschen


Massaker in Palmyra
IS tötet über 400 Menschen

Von dpa, reuters
24.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Die Terrormiliz des IS hat Palmyra erobert - Augenzeugen berichten von zahlreichen Toten, darunter auch viele Zivilisten.Vergrößern des Bildes
Die Terrormiliz des IS hat Palmyra erobert - Augenzeugen berichten von zahlreichen Toten, darunter auch viele Zivilisten. (Quelle: ap-bilder)

Die Terrormiliz des Islamischen Staats (IS) hat in der syrischen Stadt Palmyra nach Darstellung des staatlichen Fernsehens mindestens 400 Menschen getötet. Die meisten der Opfer seien Frauen und Kinder, berichtete der Sender unter Berufung auf Einwohner.

Vertreter der Opposition erklärten, Hunderte Leichen lägen in den Straßen. Bei ihnen handele es sich mutmaßlich um Anhänger der Regierung von Präsident Baschar al-Assad.

Regierungstreue Soldaten verschleppt

Die Milizen hatten die historische Oasenstadt im Zentrum Syriens am Mittwoch eingenommen und zunächst bis zu 280 Soldaten und regierungstreue Kräfte gefangen genommen und vermutlich getötet. Diese Zahl nannten Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auf ihrer Facebook-Seite.

Auch der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barsai sagte, die IS-Kämpfer hätten die Männer entführt und könnten wohl ein Massaker begangen haben. Nach Eroberungen in der Vergangenheit hatte die Terrormiliz Hunderte syrischer und irakischer Soldaten hingerichtet - und häufig online damit geprahlt.

Die in London ansässige Beobachtungsstelle hat nach eigenen Angaben Informationen über die Tötung von 17 Männern durch IS-Kämpfer, Berichte zum Tod Dutzender weiterer seien noch unbestätigt.

IS beherrscht große Teile Syriens und im Irak

Der IS beherrscht in Syrien jetzt mehr als 50 Prozent des Staatsterritoriums. Dabei handelt es sich zwar vor allem um dünn besiedeltes Wüstengebiet. Doch das Gelände ist strategisch bedeutend, da der IS Truppen und Waffen über ein großes Gebiet hin und her bewegen kann.

Durch den Sieg in Palmyra ist der Weg in Richtung der Städte Homs und Damaskus in Syriens Zentrum frei, die vom Regime gehalten werden.

Strategische wichtige Städte eingenommen

Im Detail ergibt sich folgendes Bild: Im Norden und Osten Syriens kontrolliert der IS die Provinzhauptstädte Al-Rakka und Dair-As-Saur, die vorher von anderen Rebellen gehalten wurden. Al-Rakka ist das wichtigste IS-Zentrum in Syrien.

Im Irak brachten die Extremisten im Januar 2014 die Stadt Falludscha, rund 70 Kilometer westlich von Bagdad, unter Kontrolle. Sie war bereits früher ein Zentrum des sunnitischen Widerstands gegen die US-Armee.

Im Juni 2014 überrannte der IS die nordirakische Großstadt Mossul, in der viele geschasste Offiziere und Soldaten aus der früheren Armee von Langzeitherrscher Saddam Hussein Zuflucht gefunden haben.

Gegenoffensive in Ramadi läuft

Heftig umkämpft ist derzeit die Stadt Ramadi. Vor knapp einer Woche mussten irakische Regierungstruppen vor den IS-Milizen fliehen. Nun haben die Soldaten nach eigenen Angaben mit einem Gegenangriff begonnen. Beteiligt an der Offensive sind auch schiitische Milizen.

Nach Angaben irakischer Politiker rückten Hunderte Soldaten und Kämpfer von einem Flugplatz in der Nähe von Ramadi aus auf Ortschaften in der Umgebung der strategisch wichtigen Stadt vor. Im Ort Husaibah soll bereits die Polizeistation und umliegendes Gelände befreit werden sein. "Es gibt erhebliche Fortschritte", sagte ein ranghoher Polizist.




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