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Putin-Verwandte verrät Zahlen über Tote im Ukraine-Krieg


Reaktion erfolgt prompt
Putin-Verwandte verrät im TV Militärgeheimnis

Von t-online, wan

Aktualisiert am 05.12.2024 - 00:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Anna Tsivileva bei einem Wirtschaftstreffen (Archivbild): Die Cousine von Putin ist auf die britische Sanktionsliste gesetzt worden.Vergrößern des Bildes
Anna Ziwiljowa bei einem Wirtschaftstreffen (Archivbild): Die Nichte von Putin ist auf die britische Sanktionsliste gesetzt worden. (Quelle: Valentin Yegorshin/TASS/dpa)

Bei einer Rede vor dem russischen Parlament verrät die Vize-Verteidigungsministerin geheime Zahlen. Pikant: Sie ist mit Kremlchef Putin verwandt.

Sie ist eine Nichte zweiten Grades des Kremlmachthabers Wladimir Putin, aber auch stellvertretende Verteidigungsministerin: Anna Ziwiljowa. Bei einer Sitzung der Duma, die auch im TV übertragen wurde, sprach sie über Daten des Ministeriums zu Kriegsopfern – ein Tabu in Russland. Der Kreml hält die Zahlen über Tote im Krieg gegen die Ukraine geheim.

Die Politikerin hatte bei einer Sitzung der Duma, dem russischen Parlament, unter anderem über Nachfragen zu DNA-Tests gesprochen. Diese seien eingereicht worden, um vermisste Soldaten zu finden. Und dann nannte sie eine Zahl: 48.000 solcher Anfragen seien eingegangen. Das kann bedeuten, dass mindestens so viele russische Soldaten gefallen sind. Tatsächlich dürften es weit mehr sein, denn dies sind nur die Anträge, um mit DNA-Untersuchungen Vermisste zu identifizieren.

Im Parlament wurde die Verwandte des russischen Diktators umgehend zurechtgewiesen, wie unter anderem das amerikanische Magazin "Newsweek" berichtet. "Ich muss Sie höflichst bitten, diese Zahlen nirgendwo zu veröffentlichen. Es handelt sich um geheime Informationen, die sehr sensibel sind. Und wenn wir die endgültigen Dokumente erstellen, wollen wir auch nicht, dass diese Zahlen irgendwo veröffentlicht werden", sagte demnach Andrej Kartapolow, einer der Abgeordneten.

Parlament löschte Aufzeichnung

Der Lapsus von Ziwiljowa kam zutage, weil die Sitzung der Duma im Fernsehen übertragen wurde. Mittlerweile ist die Aufzeichnung von der Webseite des russischen Parlaments entfernt worden. In sozialen Medien kursierten aber Ausschnitte der Rede.

Weder Russland noch die Ukraine veröffentlichen Zahlen über Gefallene. Die Ukraine schätzt, dass die russische Armee 745.000 Soldaten verloren hat. Der britische Geheimdienst geht von mindestens 696.000 toten oder kampfunfähigen Soldaten aus. Alleine im Oktober seien 41.980 Soldaten verletzt oder getötet worden. Für große Verluste sprechen auch immer neue Bemühungen des Kreml, Rekruten zu finden. Zuletzt sollen sogar bis zu 10.000 Soldaten aus Nordkorea zur Unterstützung in Russland angekommen sein.

Anna Ziwiljowa wurde erst im Juni in ihr Amt berufen. Vorgängerin Tatjana Schewzowa war von Putin zusammen mit dem damaligen Verteidigungsminister Sergei Schoigu entlassen worden. Sie ist die Tochter eines Cousins des Kremlherrschers und seit 2023 für das Budget für Kriegsveteranen zuständig. Zuvor arbeitete sie als Psychiaterin. Sie ist mit dem russischen Energieminister Sergei Ziwiljow verheiratet.

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