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Iran gibt Hisbollah freie Hand bei Gesprächen zu Waffenruhe


Die Lage im Überblick
Iran gibt Hisbollah freie Hand bei Gesprächen zu Waffenruhe

Von dpa
Aktualisiert am 16.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Nahostkonflikt - LibanonVergrößern des Bildes
Der Iran hat dem Libanon seine volle Unterstützung zugesagt. (Quelle: Hassan Ibrahim/Lebanese Parliament media office via AP/dpa/dpa-bilder)
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Die USA bemühen sich um ein Ende der Kämpfe zwischen der Hisbollah und den israelischen Streitkräften. Teheran sagt der Schiiten-Miliz volle Unterstützung zu - wofür auch immer sie sich entscheidet.

Während die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe im Libanon fortsetzen, hat der Iran der Regierung in Beirut und der Hisbollah-Miliz volle Unterstützung bei all ihren Entscheidungen zugesagt. Damit könnte der wichtigste Unterstützer der Hisbollah signalisieren, dass er einen Waffenstillstand zwischen der libanesischen Schiiten-Organisation und den israelischen Streitkräften akzeptieren würde. Der Iran stimme jeder Entscheidung des "libanesischen Widerstands" (gemeint ist die Hisbollah) und der libanesischen Regierung zu und unterstütze diese, sagte der hochrangige iranische Berater Ali Laridschani laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri.

Derzeit bemühen sich die USA um eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Auf die Frage, ob er mit seinem Besuch die US-Initiative untergraben wolle, entgegnete Laridschani dem Bericht zufolge: Er wolle nichts untergraben, sondern das Problem lösen. Laut der "New York Times" soll sich zudem Tech-Milliardär Elon Musk, ein enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, in New York mit dem iranischen UN-Botschafter Amir Saeid Iravani getroffen haben. Es sei diskutiert worden, "wie die Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten abgebaut werden könnten", hieß es unter Berufung auf iranische Beamte.

Medien: Israel hat Nuklearforschungszentrum im Iran zerstört

Bei den als Reaktion auf iranische Attacken gegen Ziele in Israel dargestellten Vergeltungsangriffen im Oktober sollen die israelischen Streitkräfte angeblich ein geheimes Nuklearforschungszentrum im Iran zerstört haben. Der Luftangriff habe der Anlage Taleghan 2 in Parchin südöstlich von Teheran gegolten, in der vor dem Ende des militärischen Atomprogramms im Iran 2003 die Sprengvorrichtung für Atomwaffen entwickelt worden seien, berichtete die US-Nachrichtenseite "Axios" unter Berufung auf israelische und US-Beamte. Zuletzt soll die zuvor stillgelegte Anlage ihren Betrieb wieder aufgenommen haben.

"Es gab wissenschaftliche Aktivitäten, die den Grundstein für die Herstellung einer Atomwaffe legen könnten. Das war eine streng geheime Sache. Ein kleiner Teil der iranischen Regierung wusste davon, aber der Großteil der iranischen Regierung nicht", zitierte Axios einen US-Beamten. Die Führung der Islamischen Republik bestreitet, Atomwaffen bauen zu wollen.

Israel könnte die Anlage dem Bericht zufolge als Ziel ausgewählt haben, weil US-Präsident Joe Biden zwar explizit darum gebeten hatte, keine Atomanlagen im Iran anzugreifen, Taleghan 2 aber nicht zum offiziellen iranischen Nuklearprogramm gehört - deshalb habe Teheran sich öffentlich nicht zu dem Angriff äußern können.

Zudem, so heißt es bei "Axios", dürfte der Angriff ein Hinweis der israelischen Streitkräfte an die Iraner gewesen sein, wie gut sie über das Atomprogramm Bescheid wissen. "Der Luftangriff war eine nicht gerade subtile Botschaft, dass die Israelis tiefe Einblicke in das iranische System haben, selbst wenn es um Dinge geht, die streng geheim gehalten werden und nur einer sehr kleinen Gruppe von Leuten in der iranischen Regierung bekannt sind", zitierte "Axios" einen US-Beamten.

Libanon: Granate schlägt auf UN-Gelände ein

Für Zündstoff sorgen auch weiterhin die Attacken auf Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil). Eine Artilleriegranate schlug auf einem Unifil-Stützpunkt ein, ohne jedoch zu explodieren. Wer die Granate abgeschossen hatte, blieb zunächst unklar. Letztlich sei das 155-Millimeter-Geschoss von italienischen Sprengstoffexperten kontrolliert gesprengt worden, hieß es in einer Mitteilung der Friedensmission. Verletzt wurde demnach niemand: Die Blauhelme seien wegen der andauernden Gefechte zwischen der Hisbollah-Miliz und den israelischen Streitkräften in Schutzräumen gewesen.

Israel greift erneut syrische Hauptstadt an

Die syrische Hauptstadt Damaskus wurde nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana erneut von einem israelischen Luftangriff getroffen. Laut der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte war das Ziel eine Kaserne der syrischen Streitkräfte im Viertel Mazzeh im Westen von Damaskus.

Die israelische Armee greift seit Beginn des Kriegs in Nahost vor mehr als einem Jahr verstärkt auch Ziele der Hisbollah und anderer Iran-treuer Milizen in Syrien an. Die Beobachtungsstelle zählte etwa 150 solcher Angriffe seit Jahresbeginn. Das israelische Militär selbst bestätigt die Angriffe häufig nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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