Schnellfeuerwaffen in den USA Oberster Gerichtshof kippt umstrittenes Waffengesetz
Nach mehreren Massakern hat der Oberste Gerichtshof der USA ein bedeutendes Gesetz zur Einschränkung halbautomatischer Waffen gekippt. Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben.
Der Oberste Gerichtshof der USA hat ein Bundesgesetz, das die Aufrüstung halbautomatischer Schusswaffen mit Schnellfeuerkolben verbietet, gekippt. Die Richter entschieden am Freitag mit sechs zu drei Stimmen, dass das unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump beschlossene Gesetz verfassungswidrig sei. Nach dem Massaker 2017 in Las Vegas war beschlossen worden, dass Besitzer die sogenannten Bump Stocks abgeben oder zerstören müssen.
Die Aufsätze wurden 2018 verboten, da sie halbautomatische Waffen de facto in Maschinengewehre verwandeln. Dies sei jedoch nicht der Fall, erklärte Richter Clarence Thomas im Namen der konservativen Mehrheit im Obersten Gerichtshof, die von Trump ernannt wurde. Ein Waffenhändler aus Texas hatte gegen das Verbot geklagt.
Die Waffen werden häufig bei Amokläufen genutzt
Schnellfeuerkolben ermöglichen es einem Schützen, mit einem einzigen Fingerdruck eine massive Salve an Schüssen abzufeuern. Vollautomatische Waffen sind für Privatpersonen in den USA verboten.
Beim Massaker von Las Vegas hatte der 64-jährige Stephen Paddock im Oktober 2017 aus einem Hotelzimmer auf Besucher eines Freiluftkonzerts geschossen. Er verwendete an den meisten seiner 22 Waffen Schnellfeuerkolben und konnte so insgesamt mehr als 1.100 Schüsse abfeuern – bis zu neun pro Sekunde. Dabei tötete er 58 Menschen und verletzte rund 500 weitere, bevor er sich selbst erschoss.
Das Massaker löste ebenso wie der Angriff an einer Highschool in Parkland mit 17 Toten heftige Debatten über das US-Waffenrecht aus. Restriktionen für den Besitz von halbautomatischen Sturmgewehren hielt Trump jedoch nicht für notwendig.
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- Nachrichtenagentur AFP